Das Palais des Nations in Genf kann renoviert werden. Die UNO-Generalversammlung in New York stimmte am Mittwoch dem Projektrahmen und Kostendach für die Renovation zu und hiess für 2016 eine erste Finanztranche von 33 Millionen Franken gut.
Die eigentlichen Bauarbeiten sollen 2017 beginnen. Die voraussichtliche Baudauer beträgt acht Jahre. Insgesamt beläuft sich der Kostenrahmen auf 836,5 Millionen Franken.
Die UNO-Generalversammlung in New York verabschiedete am Mittwochabend (Lokalzeit) das reguläre UNO-Budget für 2016-2017 in Höhe von 5,4 Milliarden Dollar. Das Budget beinhaltet eine erste Tranche von 33 Millionen Franken für die Totalsanierung des UNO-Sitzes in Genf.
«Es ist alles gut über die Bühne gegangen. Wir sind sehr zufrieden», sagte Matthias Dettling von der Schweizer UNO-Mission in New York gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Dettling ist Experte im 5. Ausschuss der Generalversammlung, der für Budgetfragen zuständig ist.
Die Verhandlungen über den Strategic Heritage Plan (SHP) seien konstruktiv verlaufen. Die Renovation sei nicht umstritten, die UNO-Mitgliedstaaten stünden hinter dem Projekt, sagte Dettling weiter.
Zinsloses Darlehen
Insgesamt werden die Kosten für die Gesamtrenovation des Palais des Nations in Genf auf rund 837 Millionen Franken veranschlagt. Der Bundesrat hatte im letzten September für die Renovationsarbeiten ein zinsloses Sitzstaatsdarlehen in Höhe von 400 Millionen Franken genehmigt.
Die Generalversammlung beauftragte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon nun, bei der Schweiz formell einen Antrag für dieses zinslose Darlehen zu stellen, wie Dettling sagte.
Der Entscheid für das zinslose Darlehen stehe im Einklang mit der UNO- und Sitzstaatspolitik der Schweiz, hatte die Regierung erklärt. «Die Instandhaltung des Palais des Nations in Genf ist für die Schweiz als Sitzstaat von grösster Bedeutung.»
Stärkung des internationalen Genf
Ein moderner Immobilienpark der UNO sei eine wesentliche Voraussetzung zur Stärkung des internationalen Genf als Ort, an dem Lösungen für globale Herausforderungen unserer Zeit erarbeitet würden, hiess es in einer Medienmitteilung. Als wichtigstes Konferenzzentrum der UNO beherbergt Genf pro Jahr mehr als 10’000 Tagungen und empfängt mehr als 100’000 Besucherinnen und Besucher.
Seit seinem Bau in den 1930er-Jahren war das Palais des Nations noch nie umfassend renoviert worden. Eine Gesamtsanierung ist dringend notwendig, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten, die dort ein- und ausgehen, und um den UNO-Gebäudekomplex für die «Anforderungen der Zukunft zu rüsten», wie die Regierung schrieb.
Dazu gehört unter anderem die Verbesserung der Energieeffizienz, der Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderungen sowie eine Erhöhung der Zahl Arbeitsplätze durch eine optimierte Nutzung der Bürofläche. Die Renovation des Palais des Nations werde in Zukunft auch Kosteneinsparungen ermöglichen, schrieb die Regierung.