UNO-Hochkommissar sorgt sich um Sicherheitslage der Flüchtlinge

Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, hat vor einer noch restriktiveren Politik gegenüber Flüchtlingen gewarnt. Er befürchtet, dass die anhaltenden politischen Krisen und die Abschwächung der Weltwirtschaft künftig den Schutz von Flüchtlingen erschweren werden.

Auf der Welt leben 12 Millionen staatenlose Menschen laut Hillary Clinton (Symbolbild) (Bild: sda)

Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, hat vor einer noch restriktiveren Politik gegenüber Flüchtlingen gewarnt. Er befürchtet, dass die anhaltenden politischen Krisen und die Abschwächung der Weltwirtschaft künftig den Schutz von Flüchtlingen erschweren werden.

Guterres äusserte seine Besorgnis am Mittwoch an einer Konferenz anlässlich des 60. Jubiläums der UNO-Flüchtlingskonvention. Er hoffe, dass sich mindestens 35 Staaten bis zum Ende des Treffens am Donnerstag für ein weitergehendes Engagement aussprechen werden.

Vor den Vertretern von 145 Staaten – darunter fast 70 auf Ministerebene – kritisierte Guterres in seiner Rede all jene, die mit der Verunsicherung und Besorgnis der Bevölkerung spielen, um den Fremdenhass zu schüren.

„Populistische Politiker und verantwortungslose Medienschaffende nutzen die Angst und Unsicherheit der Menschen aus und stellen Ausländer als Sündenböcke dar“, sagte Guterres. Die Flüchtlinge seien keine Bedrohung für die Sicherheit, sondern vielmehr die ersten Opfer der Unsicherheit.

Millionen Staatenlose

Fast 44 Millionen Menschen seien Anfang 2011 Flüchtlinge, Asylsuchende oder im eigenen Land Vertriebene gewesen. Besonders problematisch sei die Lage von zwölf Millionen Menschen, die staatenlos seien und für die sich kein Land als zuständig ansehe.

Die weitaus grössten Lasten hätten dabei arme Staaten zu tragen, da 80 Prozent der weltweiten Flüchtlinge von Entwicklungsländern aufgenommen wurden.

Besorgt zeigte er sich auch über die Folgen des Klimawandels. „Menschen, die wegen Naturkatastrophen vertrieben wurden, werden nicht durch die Flüchtlingskonvention geschützt und befinden sich in einem juristisch leeren Raum“, sagte Guterres. Er verlange aber keine neue Konvention, sondern nur dass die Staaten die nationalen und internationalen Normen verstärkt umsetzen würden.

Die UNO-Flüchtlingskonvention wurde am 28. Juli 1951 verabschiedet. Seither haben 148 Länder das Vertragswerk ratifiziert. Mehrere Staaten in Südasien und im Mittleren Osten fehlen jedoch immer noch auf der Liste.

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