Jemens vor drei Jahren aus dem Amt gedrängter früherer Präsident Ali Abdullah Saleh hat sich UNO-Experten zufolge in den 33 Jahren an der Macht um eine Summe von bis zu 60 Milliarden Dollar bereichert. Seinen enormen Reichtum habe er zum Grossteil der Korruption zu verdanken.
So soll er für Öl- und Gasverträge von den Konzernen Schmiergeld kassiert haben, schreiben die Experten in einem Bericht. Dieser wurde am Mittwoch vorgestellt und dem UNO-Sicherheitsrat übergeben.
Obwohl Saleh im Jahr 2012 die Macht hatte abgeben müssen, verhängte der UNO-Sicherheitsrat erst zwei Jahre später Sanktionen wie die Sperrung von Auslandskonten. «Er hatte reichlich Zeit, die Massnahmen zu umgehen», heisst es in dem Bericht. Saleh habe sein Geld inzwischen auf Konten in mehr als 20 Ländern versteckt.
Die UNO-Experten untersuchen nun seine Kontakte zu Geschäftsleuten, die ihm dabei geholfen haben sollen.
Saleh war 2012 von der internationalen Gemeinschaft fallen gelassen worden, weil er den politischen Übergang in dem arabischen Land blockiert und die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt haben soll. Deren Miliz übernahm inzwischen die Macht im Jemen und stürzte das Land in eine tiefe Krise.