UNO-Klimakonferenz auf der Kippe

Kurz vor Abschluss der UNO-Klimakonferenz in Durban zeichnete sich am Freitag kein Durchbruch ab. Eine Einigung lag aus Sicht der EU, die sich mit über 100 Ländern zusammengeschlossen hatte, zwar immer noch in Reichweite. Auch ein komplettes Scheitern wurde aber nicht ausgeschlossen.

Greenpeace-Aktivisten verkleideten sich als Bäume in Durban (Bild: sda)

Kurz vor Abschluss der UNO-Klimakonferenz in Durban zeichnete sich am Freitag kein Durchbruch ab. Eine Einigung lag aus Sicht der EU, die sich mit über 100 Ländern zusammengeschlossen hatte, zwar immer noch in Reichweite. Auch ein komplettes Scheitern wurde aber nicht ausgeschlossen.

Offiziell sollte die Konferenz am Freitagabend enden. Die Beratungen wurden dann aber auf Samstagmorgen vertagt. Ein ursprünglicher Verhandlungsentwurf sei verworfen worden und es müsste ein neues Papier erarbeitet werden, verlautete aus Delegationskreisen.

„Wenn es nicht mehr Bewegung gibt, dann muss ich sagen, dass es keinen Abschluss geben wird“, machte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard vor dem Finale in der südafrikanischen Hafenstadt klar. „Es ist noch alles möglich, aber es gibt eine harte Verhandlungsnacht“, sagte Adrian Aeschlimann, Sprecher des Bundesamtes für Umwelt (BAFU), zur Nachrichtenagentur sda.

Auch Hedegaard zeigte sich verhalten optimistisch: Es sei weiterhin möglich, einen Fahrplan für ein rechtlich bindendes Klimaschutzabkommen bis 2015 und eine zweite Verpflichtungsperiode für das Kyoto-Abkommen zu beschliessen.

„Die Unterstützung für die Roadmap wächst“, begründete sie ihren Optimismus. Hedegaard verwies darauf, dass auch die Schwellenländer Brasilien und Südafrika inzwischen zu rechtlich bindenden Verpflichtungen im Grundsatz bereit seien. „Da ist einiges an Fortschritt“, sagte Hedegaard.

EU schart Staaten um sich

Offen blieb aber die Haltung der USA, Chinas und Indiens. Am Donnerstag hatte sich die EU mit den ärmsten Staaten sowie den kleinen Inselländern zu einem rund 120 Staaten umfassenden Bündnis zusammengeschlossen, um den Druck auf deren Blockadehaltung zu erhöhen. Die Gruppe bekannte sich zum Ziel, die Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen.

Mit der neuen Allianz wurde die Blockbildung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern aufgebrochen. Gemeinsam erklärte die Allianz, dass man bereit sei zu einer zweiten Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls verbunden mit einem „starken Mandat und einem Fahrplan für einen rechtlich bindenden Vertrag“.

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