Der Weltklimavertrag steht: Die Pariser UNO-Klimakonferenz hat am Samstagabend eine Vereinbarung zum Kampf gegen den Klimawandel beschlossen.
Damit verpflichten sich erstmals nahezu alle Länder zum Klimaschutz. «Die Pariser Vereinbarung für das Klima ist angenommen», sagte Frankreichs Aussenminister und Konferenzleiter Laurent Fabius unter dem Jubel der Delegierten.
Der Vertrag gibt das Ziel vor, die durch Treibhausgase verursachte Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad zu begrenzten. Die 195 Länder wollen sogar versuchen, bei 1,5 Grad zu landen.
Langfristig sollen nicht mehr Treibhausgase wie CO2 ausgestossen werden, als gleichzeitig zum Beispiel von Wäldern wieder aufgenommen werden können. Allerdings werden die nationalen Klimaziele weiterhin von den einzelnen Ländern festgelegt – bislang reichen die vorliegenden Pläne nicht aus, um den Klimawandel auf ein erträgliches Mass zu begrenzen.
Zahlreiche Umweltschützer werteten den Vertragstext als starkes Signal zur Abkehr von den fossilen Energien Kohle, Öl und Gas. Sie hätten sich aber früheres Handeln und mehr konkrete Verpflichtungen für die einzelnen Staaten gewünscht.
Leuthard fordert jetzt Taten
Laut Bundesrätin Doris Leuthard ist das Pariser Klima-Abkommen nicht perfekt, aber ein guter Kompromiss. Jetzt müssten die Taten folgen und die Schweiz werde das Ihre dazu beitragen, sagte Leuthard am Samstagabend in Paris.
Das Wichtigste sei der erstmalige Einbezug aller Länder in die Verantwortung, sagte die Umweltministerin vor Schweizer Medien nach Annahme des Abkommens. Die Schweiz hätte sich gewünscht, dass Entwicklungsländer stärker zum Senken ihrer Emissionen verpflichtet worden wären. Auch wäre es im Sinne der Schweiz gewesen, die Basis der Geberländer in der Klimafinanzierung auf grosse Schwellenländer auszuweiten.
Das zeige, dass das Abkommen nicht perfekt sei, aber es sei zustande gekommen. Damit einher gingen nun die Verpflichtungen. Die Entwicklungsländer müssten besser unterstützt werden. Dabei sei auch die Ausbildung wichtig.
Bei den Reduktionszielen für Treibhausgase habe die Schweiz eine ehrgeizige Vorgabe gemacht mit 50 Prozent weniger CO2 bis 2030, mindestens 30 Prozent davon im Inland. Sie sei gespannt, wie denn das Parlament darauf reagieren werde, spielte Leuthard auf die nächstes Jahr anstehende Revision des CO2-Gesetzes an.
Das Pariser Abkommen habe zum Ziel «eine bessere Welt mit weniger CO2». Für die Umsetzung brauche es Mehrheiten, im Parlament und in der Bevölkerung.
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