Im Kampf gegen Hungersnöte sind in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte erzielt worden. Doch noch immer leiden nach Angaben der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) rund 805 Millionen Menschen weltweit an Unterernährung.
Zwar sei vor allem in Asien, Lateinamerika und Südostasien der Anteil der Hungernden deutlich zurückgegangen, aber noch immer habe jeder neunte Erdbewohner weder genug zu essen noch ausreichende medizinische Versorgung, heisst es in dem am Dienstag in Rom vorgestellten FAO-Jahresbericht.
Das UNO-Millenniumsziel, bis 2015 den Anteil der Hungernden gegenüber 1990 zu halbieren, sei in greifbarer Nähe, erklärten die FAO sowie der Internationale Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung und das World Food Programme.
Allein im vergangenen Jahrzehnt ist die Zahl der Hungernden um 100 Millionen Menschen zurückgegangen; gegenüber den Jahren 1990-92 sind es sogar 200 Millionen Notleidende weniger. Seit 1990 sei in den Entwicklungsländern der Anteil der Unterernährten um 42 Prozent zurückgegangen.
Mehr Hungernde in Afrika
Grosse Fortschritte gebe es in Ost- und Südostasien, Lateinamerika und in der Karibik. Die Staaten in Westasien und in Afrika südlich der Sahara blieben hinter den Millenniumszielen zurück. Hier sei die Zahl der Hungernden gegenüber 1990-92 sogar um 38 Millionen Menschen gestiegen. Fast zwei Drittel der unterernährten Menschen leben in Asien.
Als Beispiele für den erfolgreichen Kampf gegen Hunger nennt der Bericht Erfahrungen in Bolivien, Brasilien, Haiti, Indonesien, Madagaskar, Malawi und Jemen. Laut den FAO-Fachleuten können gemeinsame Anstrengungen von Staat und Privatwirtschaft sowie bessere Technologien und eine höhere Produktivität in der Landwirtschaft den zunehmenden Bedarf nach Lebensmittel befriedigen.