Bei Kämpfen um die Kontrolle über Goldminen in der sudanesischen Region Darfur sind nach UNO-Angaben bereits mehr als 100 Menschen getötet worden. Mehrere Dörfer im Norden Darfurs wurden diesen Monat bei Gefechten zwischen rivalisierenden Stämmen abgebrannt.
Rund 70’000 Menschen seien aus ihre Häusern in der Gegend geflohen, teilte UNO-Sprecher Martin Nesirky am Mittwoch (Ortszeit) in New York mit. Da die Kämpfe in den vergangenen Tagen leicht abgeflaut seien, habe die UNO-Mission UNAMID 75 Tonnen Hilfsmittel in die Region geschickt, sagte Nesirky weiter.
Zudem sollten Lastwagen des Welternährungsprogramms (WFP) geschützt werden, die ebenfalls dorthin fahren sollten. Die Sicherheitslage sei weiter angespannt. Laut dem UNO-Sprecher stehen sich bei dem Konflikt um die Dschebel Amir-Goldminen die Stämme Beni Hussein und Aballa gegenüber.
Die UNO habe versucht, Beobachter in die Region zu entsenden. Bewaffnete Gruppen hätten jedoch Strassensperren errichtet. Demnach organisierten die UNO und die sudanesischen Behörden eine „Versöhnungskonferenz“, die am Donnerstag stattfinden soll.
Die 23’500 Mann starke UNO-Truppe soll in Darfur den Konflikt zwischen aufständischen Bauernstämmen und arabischen Reitermilizen auf Seiten der Regierung befrieden. In dem Konflikt wurden seit 2003 nach UNO-Schätzungen mindestens 300’000 Menschen getötet.