Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte in Genf will sich neu ausrichten. Seine Präsenz soll in mehreren Ländern sowie am UNO-Hauptsitz in New York verstärkt werden.
«In den letzten Jahren hat die Nachfrage nach unseren externen Büros stark zugenommen», sagte der UNO-Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein am Donnerstag vor dem UNO-Menschenrechtsrat, wo er den Regierungen mit seinem Jahresbericht die grossen Linien der geplanten Reform vorstellte. Als Beispiele nannte er die Krisen im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik.
Das Menschenrechtskommissariat will daher Ressourcen von Genf verlegen und sieben Regionalzentren in Städten schaffen, wo die UNO schon stark vertreten ist. Gestärkt werden sollen die Aktivitäten auch in New York, wo das Menschenrechtskommissariat nur 20 Angestellte hat.
Zwischen 2010 und 2014 hat das UNO-Menschenrechtskommissariat gemäss Jahresbericht mehr ausgegeben als erhalten. Das Jahr 2014 endete mit einem Defizit von 33 Millionen Dollar.
Wie alle UNO-Organisationen erhält das Menschenrechtskommissariat nur einen kleinen Teil seines Budget durch sogenannte reguläre Beiträge der UNO-Mitglieder und ist für seine Arbeit auf freiwillige Beiträge der Staaten angewiesen.
Für 2015 hat das Menschenrechtskommissariat sein Budget um 20 Prozent auf knapp 227 Millionen Dollar gesenkt. Davon sollen 101 Millionen Dollar durch das reguläre UNO-Budget – 3 Prozent des gesamten UNO-Budgets – finanziert werden. Der Rest soll von den Regierungen als freiwillige Beiträge geleistet werden.
Die Schweiz hat in diesem Rahmen 2014 das UNO-Menschenrechtskommissariat mit drei Millionen Dollar unterstützt und war damit der zwölftgrösste Geldgeber. Norwegen, Schweden und die USA waren mit je 15 Millionen Dollar grosszügiger. Ende Dezember verfügte das Menschenrechtskommissariat über 1189 Angestellte, davon 695 in Genf.