Die unbewaffneten UNO-Militärbeobachter in Syrien wollen ihre Arbeit in der kommenden Woche wieder aufnehmen. Das sagte der Leiter der UNO-Mission, General Robert Mood, am Donnerstag in Damaskus.
Die einzelnen Teams wollten wieder ausschwärmen, um in den verschiedenen Provinzen des Landes präsent zu sein. Die UNO-Beobachter hatten ihre Operationen wegen der erhöhten Gefahr am 15. Juni unterbrochen.
Ihr Mandat endet am 20. Juli. Moore hatte jedoch am Vortag erklärt, er vermute, dass sich die UNO auch über diesen Termin hinaus in Syrien engagieren wollten.
Opposition: 100 Tote am Mittwoch
In Syrien selbst geht der Bürgerkrieg mit unvermittelter Härte weiter. Nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden am Mittwoch fast 100 Menschen getötet, die meisten davon Zivilisten.
Unter den Toten seien auch drei hohe Offiziere, darunter ein General. Diese seien in verschiedenen Regionen von Bewaffneten gezielt getötet worden, erklärte die Beobachtungsstelle am Donnerstag. „Jeder der drei war in einem Auto unterwegs, als er durch Schüsse getötet wurde“, sagte der Chef der Beobachtungsstelle Rami Abdel Rahman.
Aktivisten meldeten, der Geheimdienst der Luftwaffe habe am Sonntag in Aleppo die mutmassliche Aktivistin Nura Kanawati verhaftet. Ihrem Vater habe man gesagt, er solle vergessen, dass seine Tochter existiert habe. Meldungen aus Syrien können nicht von unabhängiger Seite verifiziert werden.
Krieg der Bilder
Regierungskräfte wie Rebellen versuchen zudem mit im Internet veröffentlichten Videos und Bildern die Weltmeinung zu beeinflussen. So sollten am Mittwoch von Oppositionsseite veröffentlichte Bilder belegen, dass die regime-treue Shabiha-Miliz in der Stadt Duma bei Damaskus Menschen, darunter Kinder, gefoltert und anschliessend ihre Leichen auf einer Müllhalde entsorgt hat.
Am Donnerstag zeigte der Nachrichtensender Al-Arabija ein Video, das seinen Angaben zufolge zeigt, wie eine Mutter einen von Widerstandskämpfern gefangenen mutmasslichen Milizionär ohrfeigt. Der Mann soll ihren Sohn getötet haben.