UNO plant Untersuchung zu Chemiewaffen in Syrien

Der schwedische Wissenschaftler Åke Sellström soll im Auftrag der UNO prüfen, ob im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt worden sind. Bisher gibt es für die Mission jedoch noch kein Mandat.

In einem Spital in Aleppo werden Verletzte nach einem angeblichen Chemiewaffenangriff behandelt (Archiv) (Bild: sda)

Der schwedische Wissenschaftler Åke Sellström soll im Auftrag der UNO prüfen, ob im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt worden sind. Bisher gibt es für die Mission jedoch noch kein Mandat.

Sellström, der bereits in den 1990er Jahren an der Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak beteiligt gewesen war, solle Chef einer entsprechenden Expertengruppe werden, teilte der Sprecher von UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon, Martin Nesirky, am Dienstag in New York mit.

Unter Sellströms Leitung sollen Experten zunächst einen Vorfall vor einigen Tagen nahe der syrischen Stadt Aleppo untersuchen. Rebellen und Regierung werfen sich gegenseitig den Einsatz von Chemiewaffen dort vor. Der UNO zufolge geht es zunächst nur darum festzustellen, ob dies wirklich geschehen ist.

«Keine Kriminaluntersuchung»

Nesirky betonte, dass es nicht Aufgabe der Experten sein solle, eine der am Bürgerkrieg beteiligten Seiten des Einsatzes von Chemiewaffen zu beschuldigen. «Es geht um eine technische Untersuchung, nicht um eine Kriminalermittlung», teilte er mit.

Wann die Mission ihre Arbeit aufnehmen könnte, blieb zunächst unklar. Die syrische Führung hatte zuerst um eine Untersuchung ihrer Vorwürfe gegen die Rebellen gebeten. Später forderten Frankreich und Grossbritannien, sämtliche Anschuldigungen zu untersuchen.

Nach Angaben von UNO-Diplomaten sollen an der Mission keine Vertreter der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats teilnehmen. Während die USA, Frankreich und Grossbritannien den Rücktritt Assads fordern, stärken ihm Russland und China den Rücken.

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