Im syrischen Bürgerkrieg foltern Regierungstruppen und Rebellen ihre Gefangenen systematisch und skrupellos. Gefangenen werde auch immer wieder sexuelle Gewalt angetan, heisst es in einem Bericht des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte.
Der am Montag in Genf veröffentlichte Bericht stützt sich auf Zeugen sowie Opfer, die entkommen konnten. UNO-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay verurteilte die „zügellose Anwendung von Folter in Haftanstalten in ganz Syrien sowie durch einige der bewaffneten Oppositionsgruppen“. Folter sei ein Kriegsverbrechen.
Die systematische Anwendung in Syrien komme zudem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleich. Pillay forderte Regierung und Rebellen auf, die Misshandlungen einzustellen.
Zu den im Bericht geschilderten Grausamkeiten gehören sogenannte Begrüssungspartys in Gefängnissen: „Nach der Ankunft werden Häftlinge erstmal routinemässig mehrere Stunden lang von den Wärtern geschlagen und erniedrigt.“
Ein Student berichtete, wie ihm im Gefängnis der syrischen Luftwaffe die Fusssohlen verbrannt und die Fussnägel herausgerissen worden seien. Eine Frau schilderte nächtelange Verhöre, bei denen sie auch vergewaltigt worden sei.