Nach einem Aufflammen der Kämpfe im Norden Malis hat die UNO die Einrichtung einer Sicherheitszone in der Region angekündigt. Am Dienstagmorgen werde in einem Umkreis von 20 Kilometern um Kidal für unbestimmte Zeit eine Sicherheitszone eingerichtet.
Das teilte die UNO-Friedensmission für Mail (Minusma) am Montag mit. Damit soll ein Übergreifen der Kämpfe auf die strategisch bedeutende Stadt verhindert werden. Die UNO-Mission reagierte damit auf Gefechte, die sich nach Angaben aus malischen Sicherheitskreisen am Montag Tuareg-Rebellen und eine regierungstreue Gruppe in Anéfis, rund 120 Kilometer südlich von Kidal, geliefert hatten.
Die Kämpfe seien ein «krasser Verstoss» gegen das jüngst geschlossene Friedensabkommen, kritisierte die Minusma. «Die internationale Gemeinschaft ist ebenso wie die Bevölkerung besorgt über die steigende Zahl dieser Verstösse, die die Fortschritte hin zu einem stabilen und andauernden Frieden in Mali behindern könnten», hiess es in der Erklärung weiter. Es sei eine Untersuchung eingeleitet worden, um zu klären, wer für die Gewalt verantwortlich sei.
Aus der Minusma verlautete, bei den Kämpfen in Anéfis seien mindestens zehn Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Fahad Ag Almahmoud, ein hochrangiger Vertreter der regierungsfreundlichen Tuareg-Gruppe Imghad, sagte, seine Gruppe habe 15 Gegner, darunter mehrere militärische Anführer, getötet. Mittlerweile habe sich die Lage aber stabilisiert, die Kämpfe seien vorerst eingestellt worden.
Das Regierungslager hatte Mitte Mai in Algier ein Friedensabkommen unterzeichnet, die Rebellen schlossen sich am 20. Juni an. Anfang 2013 hatte eine französische Militärintervention den Vormarsch bewaffneter Islamisten in Malis Süden gestoppt. Frankreich übergab den Militäreinsatz später der UNO-Blauhelmtruppe Minusma.