Bei dem verheerenden Bombenanschlag in der syrischen Hauptstadt Damaskus am Donnerstag sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen etwa hundert Menschen getötet worden. Ausserdem seien bei dem Attentat im Zentrum der Stadt 250 Zivilisten verletzt worden.
Dies erklärte der Syrien-Sondergesandte der UNO, Lakhdar Brahimi, am Freitag in New York. Die „grausame“ Tat stelle nach internationalem Recht ein „Kriegsverbrechen“ dar und sei durch nichts zu rechtfertigen.
Damaskus war am Donnerstag von einer Anschlagsserie erschüttert worden. Syrische Menschenrechtsaktivisten gaben die Zahl der Todesopfer bislang mit mehr als 80 an. Der schwerste Angriff, auf den sich Brahimi offenbar bezog, hatte sich in der Nähe des Sitzes der regierenden Baath-Partei ereignet, als ein Attentäter eine Autobombe zündete. Die Regierung von Staatschef Baschar al-Assad machte das Terrornetzwerk Al-Kaida für die Gewalt verantwortlich.
Den blutigen Konflikt in Syrien tragen vor allem bewaffnete Aufständische und Truppen von Machthaber Assad aus. Der Aufstand hatte im März 2011 begonnen. Seitdem wurden Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge bereits mehr als 70’000 Menschen getötet.
Regierung für „befreite Zonen“
Unterdessen kündigte die syrische Opposition die Bildung einer Übergangsregierung für die von ihr kontrollierten Gebiete an. Sprecher Walid al-Bonni teilte am Freitag mit, dass sich die seit Donnerstag in Kairo tagende Nationale Koalition auf die Bildung einer Regierung für die „befreiten Zonen“ geeinigt habe.