UNO setzt Zeitrahmen für «Jahrtausendziele» nach 2015

Zwei Jahre vor Fristende für ihre «Jahrtausendziele» zur Bekämpfung von Armut und Krankheiten haben sich die Vereinten Nationen einen Zeitrahmen für die Jahre nach 2015 gesetzt. Details werden im Herbst 2015 an einem Gipfel festgelegt.

Hungerbekämpfung ist eines der Millenniumsziele (Bild: sda)

Zwei Jahre vor Fristende für ihre «Jahrtausendziele» zur Bekämpfung von Armut und Krankheiten haben sich die Vereinten Nationen einen Zeitrahmen für die Jahre nach 2015 gesetzt. Details werden im Herbst 2015 an einem Gipfel festgelegt.

Die Vollversammlung beschloss am Mittwoch in New York, die Entwicklungsziele auch für die Zeit nach dem Ende der «Millenniumsziele» fortsetzen zu wollen. Im September nächsten Jahres solle dafür mit Verhandlungen begonnen werden, die im Herbst 2015 in einen Gipfel für eine «Globale Partnerschaft für Entwicklung» münden sollen.

Im Jahr 2000 hatten die UNO-Staaten vereinbart, innerhalb von 15 Jahren die Zahl der in extremer Armut lebenden und der hungernden Menschen zu halbieren. Zudem sollte die medizinische Versorgung in der Dritten Welt deutlich verbessert und mehr für den Klimaschutz getan werden.

Die UNO können zwar enorme Erfolge vorweisen, allerdings vor allem in den wachsenden Wirtschaften Südostasiens. In Afrika, wo die Vereinten Nationen die meiste Mühe und auch das meiste Geld aufwenden, gibt es hingegen kaum Fortschritte.

«Wir wollen, wir müssen alle Frauen und Männer, Mädchen und Jungen von dem unmenschlichen Zustand der Armut befreien», sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon. «Es gibt grosse Ungerechtigkeiten, die auf Einkommen, Herkunft, Geschlecht, Alter und Wohnort basieren.» Kein Mensch dürfe zurückgelassen werden. «Lassen Sie uns jetzt diesen Job zu Ende bringen.»

Noch viel zu tun

Das nun verabschiedete Papier räumt ein, «dass die meisten afrikanischen Länder beim Erfolg noch abseits stehen». Besonders viel bleibe noch zu tun bei Hunger und Armut, Bildung und Kindersterblichkeit und der Wasserver- und Entsorgung. «Insbesondere unterstreichen wir, dass die Gleichstellung der Geschlechter hilft, jedes dieser Probleme zu lösen.»

Der Präsident der Vollversammlung, John Ashe, sagte, dass mehr als 1,3 Milliarden Menschen nach wie vor in extremer Armut leben würden. Zweieinhalb von sieben Milliarden hätten keine ordentliche Wasserversorgung und eine Milliarde würden ihre Notdurft im Freien verrichten.

«Auch wenn Vieles schon getan wurde, bleibt noch so Vieles ungetan. Das müssen wir jetzt endlich anpacken», sagte Ashe.

Burkhalter: Eine einzige Agenda

Bundesrat Didier Burkhalter sprach sich dafür aus, die Bemühungen zur Erreichung der Millenniumsziele auf jene Themen und Gebiete zu konzentrieren, die noch am weitesten hinter den Erwartungen zurückblieben. Er warnte davor, sich bei der Umsetzung der Ziele zu verzetteln oder in Doppelspurigkeiten zu verlieren.

Es brauche eine einzige Agenda, die sowohl die Bekämpfung extremer Armut als auch die nachhaltige Entwicklung umfasse. Den diese beiden Aspekte seien «die zwei Seiten derselben Medaille», sagte Burkhalter am Mittwoch in New York gemäss Redetext.

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