Gut ein Jahr nach dem Ende der Kämpfe in der Elfenbeinküste hat der UNO-Sicherheitsrat das Land zur Versöhnung gemahnt. Präsident Alassane Ouattara müsse alles tun, um die Einheit des Landes zu wahren, hiess es von den 15 Botschaftern des Rates am Montag bei einem offiziellen Besuch des mächtigsten UNO-Gremiums in Abidjan.
Dazu gehöre auch die Verurteilung von Verbrechern – aber nach rechtsstaatlichen Standards. Grundsätzlich stellten die Diplomaten dem Land und dem genau ein Jahr zuvor vereidigten Präsidenten ein gutes Zeugnis aus.
In der Elfenbeinküste hatte sich nach der Wahl im Herbst 2010 der abgewählte Präsident Laurent Gbagbo geweigert, das Amt für den Wahlsieger Ouattara freizumachen. Mit einem „robusten Mandat“ hatten UNO-Kräfte, vor allem aus der früheren Kolonialmacht Frankreich, interveniert und letztlich dem gewählten Präsidenten Ouattara mit zur Macht verholfen. Mittlerweile sitzt Gbagbo vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag.
„Das ivorische Volk hat so lange unter dieser Krise gelitten. Jetzt liegt es an ihm und seinem Präsidenten, das Land neu aufzubauen – materiell und moralisch“, sagte Frankreichs UNO-Botschafter Gérard Araud. Die Justiz müsse erneuert und die Polizei auf den Rechtsstaat verpflichtet werden. Vor allem müssten die Waffen eingesammelt werden. Allein in Abidjan sollen bis zu 10’000 illegale Waffen im Umlauf sein.