Die Vereinten Nationen befürchten eine weitere Verschärfung des Konflikts zwischen dem Sudan und dem Südsudan. Der südsudanesische Vorstoss auf das Ölfeld Heglig und die sudanesischen Luftangriffe auf den Süden seien völlig inakzeptabel, hiess es.
Die 15 Mitglieder des UNO-Sicherheitsrates wurden am Dienstagabend (Ortszeit) in einer Sondersitzung über die jüngsten Entwicklungen informiert. Die Besetzung des Ölfelds durch südsudanesische Truppen vor zwei Wochen habe eine neue Qualität der Auseinandersetzung dargestellt, hiess es in der Sitzung.
Hier habe es sich um einen inakzeptablen militärischen Vorstoss auf fremdes Staatsgebiet gehandelt. Der mittlerweile erfolgte Abzug sei wichtig, dennoch bleibe die Lage extrem prekär – gerade wegen der andauernden Luftangriffe des Sudans auf das südliche Nachbarland.
Auch die Berichte über weitere Zusammenstösse und eine zunehmend kriegerische Rhetorik auf beiden Seiten deuteten auf eine unheilvolle Entwicklung. Der rohstoffreiche, aber kaum erschlossene Süden des Sudans hatte sich nach Jahrzehnten des blutigen Konflikts im Juli vom arabisch geprägten Norden des Landes getrennt.
Beide Länder streiten aber um Grenzregionen, insbesondere um die Stadt Abyei, die als besonders reich an Bodenschätzen gelten. Beobachter fürchten, dass der jahrzehntelange Konflikt, in dem zwei Millionen Menschen getötet worden waren, wieder auflebt.