Bei einer Dringlichkeitssitzung zur Lage im Jemen hat sich der UNO-Sicherheitsrat am Freitag nicht auf eine gemeinsame Erklärung verständigen können. Russland hatte die Sitzung in New York beantragt.
In einem Entwurf hatte Russland einen sofortigen Waffenstillstand oder zumindest Feuerpausen zugunsten von humanitären Hilfen gefordert.
Der russische UNO-Botschafter Witali Tschurkin kritisierte die «erstaunliche Unentschlossenheit» des Gremiums angesichts der sich verschlimmernden Lage in dem Land.
Wenn es nicht einmal eine Einigung über eine derartig simple Erklärung gäbe, «auf welche kann man sich dann überhaupt noch einigen», fragte Tschurkin anwesende Reporter.
Ein UNO-Diplomat sagte, die Diskussionen gingen weiter. Die 15 Ratsmitglieder seien sich einig gewesen, dass die humanitären Lage im Jemen katastrophal und politische Gespräche zur Lösung des Konflikts notwendig seien, doch bräuchten sie noch mehr Zeit, um sich auf einen gemeinsamen Text zu einigen.
Der UNO-Sondergesandte für den Jemen, Ismail Scheich Ahmed, wird nach Angaben des UNO-Vertreters Jeffrey Feltman in der kommenden Woche zu Gesprächen in die Region reisen. Es ist Ahmeds erste Reise in die Golfregion und nach Nahost seit seiner Ernennung Ende April.
Im Jemen liefern sich schiitische Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Armeeeinheiten seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Hadi.
Saudiarabien steht an der Spitze einer von den USA unterstützten arabischen Militärallianz, die seit Ende März Luftangriffe gegen die Huthis fliegt.