UNO-Sicherheitsrat stimmt für Verlängerung der Beobachtermission

Der UNO-Sicherheitsrat hat sich am Freitag in New York einstimmig auf eine einmalige Verlängerung der Beobachtermission in Syrien geeinigt. Die 15 Mitglieder des Gremiums stimmten für einen von Grossbritannien eingereichten Resolutionsentwurf.

Rauch über Damaskus nach dem Bombenanschlag vom Mittwoch (Archiv) (Bild: sda)

Der UNO-Sicherheitsrat hat sich am Freitag in New York einstimmig auf eine einmalige Verlängerung der Beobachtermission in Syrien geeinigt. Die 15 Mitglieder des Gremiums stimmten für einen von Grossbritannien eingereichten Resolutionsentwurf.

Damit bleiben die Beobachter für eine Dauer von 30 Tagen in Syrien. Das Mandat der Truppe dürfe danach aber nur verlängert werden, wenn keine schweren Waffen mehr zum Einsatz kämen, hiess es.

Laut UNO setzt das Regime Kampfpanzer, Artillerie und Kampfhelikopter in Wohngebieten ein. Wenn der Rückzug in diesem Zeitraum nicht stattfinde, werde die Mission abgezogen, hiess es.

Weiteres syrisches Führungsmitglied tot

Der Anschlag in Damaskus vom Mittwoch fordert einen weiteren Toten. Der von der Bombe verletzte Leiter der syrischen Behörde für Nationale Sicherheit, Hischam Ichtiar, ist am Freitag seinen schweren Verletzungen erlegen.

Dies berichtete das Staatsfernsehen. Bei dem Anschlag auf den Krisenstab im Gebäude der Nationalen Sicherheit waren am Mittwoch Verteidigungsminister Daud Radschha, sein Stellvertreter Assef Schaukat und der Leiter des Krisenstabs Hassan Turkmani getötet worden. Innenminister Ibrahim al-Schaar wurde ebenfalls verletzt.

Ichtiar war als Leiter der Behörde für Nationale Sicherheit eine Schlüsselfigur beim Vorgehen gegen die Opposition. Der 71-Jährige stand seit Mai 2011 auf der Sanktionsliste der EU. Die oppositionelle Freie Syrische Armee bekannte sich zu dem Anschlag am Mittwoch.

Am Freitag sollte in Damaskus das Staatsbegräbnis für die Opfer des Anschlags abgehalten werden. Laut einem Vertreter der Sicherheitskräfte sollten die Leichen anschliessend zur Beisetzung in ihre jeweilige Heimatregion gebracht werden.

Unklar war, ob Staatspräsident Baschar al-Assad an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen werde. Seine Mutter Anissa und seine Schwester Buschra, Witwe des am Mittwoch getöteten Vize-Verteidigungsministers Schaukat, reisten für seine Beisetzung an die Küste nach Tartus.

Regierungstruppen erobern Viertel in Damaskus zurück

Derweil brachten syrische Regierungstruppen laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens ein aufständisches Viertel im Zentrum der Hauptstadt Damaskus wieder vollständig unter ihre Kontrolle.

Die Opposition bestätigte die Angaben. Laut der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte gingen Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad mit sieben Panzern und zwei Truppentransportern gegen das von Aufständischen gehaltene Viertel vor.

Die Beobachtungsstelle meldete zudem heftige Kämpfe aus den Vierteln Kafar Susse und Hadschar al-Aswad im Südwesten und Süden der Hauptstadt. Auch das im Osten von Damaskus gelegene Viertel Kabun sei erstmals mit 15 Panzern und Truppentransportern angegriffen worden.

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