Der UNO-Sicherheitsrat hat den nordkoreanischen Atomtest „entschieden verurteilt“. Der Test stelle eine „eindeutige Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit dar“, erklärte das Gremium am Dienstag in New York.
Gleichzeitig kündigte der UNO-Sicherheitsrat nach einer Dringlichkeitssitzung hinter verschlossenen Türen an, „sofort“ seine Beratungen über weitere „Massnahmen“ aufzunehmen. Nach Angaben von Diplomaten könnte es sich dabei um eine weitere Resolution oder neue Sanktionen handeln.
Das totalitäre Land hatte am Dienstagmorgen zum dritten Mal seit 2006 einen unterirdischen Atomwaffentest vorgenommen, was internationale Kritik hervorrief. So hatte China als traditioneller Verbündete Nordkorea dringend aufgerufen, „sich an seine Verpflichtung zur Denuklearisierung zu halten und keine weiteren Aktivitäten durchzuführen, die die Situation verschlimmern könnten“.
US-Präsident Barack Obama forderte, auf den „provokativen“ Test müsse es „rasch“ eine „glaubwürdige“ internationale Reaktion geben. Der UNO-Sicherheitsrat hatte erst im Januar neue Sanktionen gegen Pjöngjang verhängt, nachdem das Land im Dezember eine Langstreckenrakete getestet hatte.
Den Atomtest hatte Nordkorea als Reaktion auf die Sanktionen angekündigt. Am Dienstag bekräftigte Pjöngjang, es werde sich niemals „unangemessenen“ internationalen Resolutionen gegen sein Atomprogramm beugen.
Pjöngjang warnt mit „Aktionen“
Sollten die USA aber die Lage „mit fortgesetzter Feindseligkeit“ noch komplizierter machen, „dann haben wir keine andere Wahl als in einem zweiten oder dritten Schritt eine noch stärkere Aktion auszuführen“, hiess es in einer Mitteilung des Aussenministeriums, die von der offiziellen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde.
Südkoreas Geheimdienst befürchtet nun, dass Nordkorea einen weiteren Versuch folgen lassen könnte, wie die südkoreanische Agentur Yonhap berichtete.
Ungeachtet aller Warnungen hatte die Führung Nordkoreas am Dienstag einen neuen Atomwaffentest unternommen. Nach Einschätzung des südkoreanischen Geheimdienstes ist es jedoch noch zu früh zu sagen, ob Nordkorea über die Technologie verfügt, eine einsatzbereite Atomwaffe zu bauen. Das Land müsse seine Technologie zur Verkleinerung von atomaren Sprengsätzen noch vervollständigen.