Der UNO-Sicherheitsrat hat die jüngsten Raketentests Nordkoreas verurteilt. Diese dienten der Entwicklung von Nuklearwaffen und sorgten für verschärfte Spannungen, hiess es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des internationalen Gremiums.
Darin wird die Führung in Pjöngjang ermahnt, künftig keine Raketen- und Atomtests mehr durchzuführen. In der einstimmig am Montag (Ortszeit) in New York verabschiedeten Erklärung wurden zudem Sanktionen wegen des «höchst destabilisierenden Verhaltens» Pjöngjangs gefordert.
Die kommunistische Führung in Nordkorea müsse «unverzüglich» ein «ehrliches Bekenntnis» zur Entnuklearisierung «durch konkrete Taten» abgeben, hiess es weiter. Auch China, eigentlich ein Verbündeter Nordkoreas, unterstützte die Erklärung.
Neue Dimensionen
Nordkorea hatte am Sonntag unter Missachtung mehrerer UNO-Resolutionen eine Mittelstreckenrakete getestet, die ins Japanische Meer stürzte. Die Rakete wurde in eine ungewöhnlich hohe Flugbahn befördert. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA erreichte das Geschoss eine Höhe von gut 2100 Kilometern und landete nach 787 Kilometern planmässig im Meer. Ausländischen Experten zufolge war es die Rakete mit der längsten Reichweite, die das abgeschottete Land jemals testete.
Vorausgegangen war der Test einer anderen ballistischen Rakete Ende April, der allerdings nur wenige Minuten nach dem Start fehlgeschlagen war.
Frankreichs UNO-Botschafter François Delattre forderte, der Sicherheitsrat müsse angesichts der Tests eine «starke, prompte und entschiedene Reaktion» zeigen. Das internationale Gremium will sich nun am Dienstag zu Beratungen wegen des nordkoreanischen Raketenstarts treffen. Es wird erwartet, dass auch stärkere Sanktionen gegen Nordkorea vorgeschlagen werden.