Der UNO-Sicherheitsrat hat den syrischen Angriff auf die Türkei mit fünf Toten scharf kritisiert. Das mächtigste UN-Gremium verurteilte am Donnerstagabend (Ortszeit) „in schärfsten Worten den Beschuss der türkischen Stadt Akcakale durch die syrischen Streitkräfte“.
Mit dieser Formulierung hat der Rat die Verantwortung den Regierungstruppen zugewiesen. Während der Westen das Regime von Präsident Baschar al-Assad in der Verantwortung sieht, hatten die Russen dem Vernehmen nach jede Kritik an der syrischen Regierung verhindern wollen. Sie setzen sich nun nicht durch.
Der Präsident des Sicherheitsrates, in diesem Monat der guatemaltekische UNO-Botschafter Gert Rosenthal, drückte den Hinterbliebenen der Opfer – einer Mutter und vier ihrer Kinder – das Beileid des Rates aus.
Er sagte, dass „der schwerwiegende Vorfall unterstreicht, welche Auswirkungen die syrische Krise auf die Sicherheit der Nachbarn und Frieden und Sicherheit in der Region“ habe. „Der Rat fordert, dass solche Verletzungen des internationalen Rechts sofort aufhören und sich nicht wiederholen.“ „Die Mitglieder des Sicherheitsrates fordern Zurückhaltung von beiden Seiten“, sagte Rosenthal.
Türkei will keinen Krieg
Die Türkei hatte am Mittwochabend und erneut am Donnerstag aus Vergeltung einige Ziele in Syrien angegriffen, später aber betont, das Land strebe keinen Krieg an. Die Angriffe dienten der Abschreckung.
International hat die Zuspitzung Sorgen über einen Flächenbrand in der Region aufkommen lassen. Die USA äusserten unterdessen Hoffnung, dass die Lage nicht weiter eskaliere. Das US-Aussenministerium bekräftigte zugleich, das Nato-Mitglied Türkei habe das Recht, sich gegen Übergriffe aus Syrien zu verteidigen. Die Reaktion der Türkei sei angemessen gemessen.
UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon hatte sich ebenfalls beunruhigt über die wachsenden Spannungen gezeigt. Das mit dem syrischen Präsidenten verbündete Russland blockiert im UNO-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf, in dem die Handlungen Syriens als völkerrechtswidrig verurteilt werden.