Der UNO-Sicherheitsrat hat den Start einer neuen Mehrstufenrakete in Nordkorea am Montag scharf verurteilt. Ratspräsidentin Susan Rice forderte das Regime in Pjöngjang auf, umgehend „alle Atomwaffen und bestehenden nuklearen Programme nachweisbar aufzugeben“.
Gleichzeitig beauftragte der Rat das zuständige Sanktionskomitee, eine Liste möglicher weiterer Strafmassnahmen gegen die nordkoreanische Führung zu erstellen. Der Präsidentenerklärung stimmten alle Ratsmitglieder, inklusive China und Russland, zu.
Rice sagte vor Journalisten, dass sich das Gremium „schnell und einstimmig“ auf die Warnung an Pjöngjang geeinigt habe. Die Erklärung lasse keine Zweifel daran, dass Nordkorea bei weiteren Tests mit einschneidenden Konsequenzen rechnen müsse.
Rice begrüsste, dass sich der Rat nach dem jüngsten Raketenstart auf eine „schärfere und detailliertere Erklärung“ an Pjöngjang als nach den Atomtests 2006 und 2009 einigen konnte. Das Manöver habe „in der Region schwere Sicherheitsbedenken ausgelöst“, sagte sie.
Vorschläge aus den USA
Es sei ein schwerer Verstoss gegen die Resolutionen 1718 von 2006 und 1874 von 2009 des UNO-Sicherheitsrates. Washington werde in Kürze Vorschläge machen, auf welche Personen und Firmen die Sanktionen ausgeweitet werden könnten und welche technischen Komponenten zusätzlich unter das Importverbot nach Nordkorea fallen sollten.
Nordkorea hatte am Freitag kurz nach dem Start der Rakete den Fehlschlag eingeräumt. Nach der Explosion in der Luft waren die Trümmerteile ins Gelbe Meer gestürzt. Nach Angaben Nordkoreas sollte die dreistufige Trägerrakete Unha-3 einen Satelliten auf eine Erdumlaufbahn bringen.
Die USA, Südkorea und Japan sahen darin jedoch den verschleierten Test einer Interkontinentalrakete, die einen atomaren Sprengkopf befördern könnte.