UNO-Sondergesandte: Keine Beweise für mehr als 3000 Tote im Südsudan

Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es keine Hinweise auf den Tod von mehr als 3000 Menschen vergangene Woche in Südsudan. „Wir haben keine Beweise gefunden, die diese Zahl stützen“, sagte die UNO-Sondergesandte Hilde Johnson.

Hilde Johnson besucht Vertriebene in Südsudan (Bild: sda)

Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es keine Hinweise auf den Tod von mehr als 3000 Menschen vergangene Woche in Südsudan. „Wir haben keine Beweise gefunden, die diese Zahl stützen“, sagte die UNO-Sondergesandte Hilde Johnson.

Johnson hob nach einem Besuch der betroffenen Region Pibor hervor, dass UNO-Blauhelme die Einwohner der Ansiedlungen Pibor und Lekongele geschützt hätten. Nachdem aber ein Drittel aller Hütten in der Region niedergebrannt worden seien, bräuchten rund 60’000 Menschen dringend Hilfe.

Der Verwaltungschef der Region Pibor, Joshua Konyi, hatte am Freitag gesagt, dass bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Volksgruppen 3141 Menschen ums Leben gekommen seien. Die UNO hatte in der vergangenen Woche von hunderten Toten gesprochen.

Rund 6000 bewaffnete junge Männer vom Stamm der Lou Nuer waren in der vergangenen Woche durch die Region Pibor in der Unruheprovinz Jonglei gezogen, die von Angehörigen der Murle bewohnt wird. Die Angreifer brannten Hütten nieder und plünderten ein Spital der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Grund für den Angriff waren angebliche Viehdiebstähle der Murle.

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