Die Welt soll bis zum Jahr 2030 frei von Streumunition sein. Das beschlossen die Mitgliedstaaten der Oslo-Konvention am Mittwoch in Genf zum Abschluss der 6. Vertragsstaatenkonferenz des UNO-Abkommens, das Streumunition verbietet.
Die Konferenz verurteilte zudem den Einsatz dieser Waffe im vergangenen Jahr insbesondere in Syrien und im Jemen. In einer politischen Erklärung wurden die Urheber nicht genannt. Vor den Medien machte der niederländische Botschafter und Präsident der Konferenz, Henk Cor van der Kwast, das syrische Regime und Russland für den Einsatz in Syrien verantwortlich.
Megan Burke, Direktorin der NGO-Koalition gegen Streumunition, wies darauf hin, dass Saudi-Arabien in der Vergangenheit wegen des Einsatzes dieser Waffe im Jemen verurteilt worden war.
Insgesamt sind 30 Länder oder Territorien mit Streumunition verseucht, darunter 14 Mitglieder der Oslo-Konvention. 12 von ihnen sollten verseuchte Gebiete bis 2020 räumen können, sagte Burke. Etwas schwieriger sei dieses Ziel für Laos und den Irak zu erreichen. Zehn Staaten, die der Konvention nicht beigetreten sind, arbeiten ebenfalls daran, ihre verseuchten Gebiete zu räumen.
Die Geberstaaten sollen die Räumung von Streumunition unterstützen. Die USA hatten am Dienstag angekündigt, Laos dafür 90 Millionen Dollar für die nächsten drei Jahre zur Verfügung zu stellen. Wieviel die weltweite Räumung bis 2030 kosten wird, ist derzeit unklar.
Das 2010 in Kraft getretene Oslo-Abkommen wurde bislang von der Schweiz und 99 weiteren Staaten ratifiziert. Syrien und Saudi-Arabien lehnen die UNO-Konvention ebenso ab wie die USA, Russland, China, Israel und weitere Staaten.
Schweiz vernichtet Bestand
40 Staaten – darunter die Schweiz – haben Streubomben gelagert. Die Eidgenossenschaft ist dabei, ihre Bestände zu vernichten. Bis Ende 2015 hat sie 60 Prozent der gelagerten Streumunition zerstört. Die komplette Zerstörung des Lagers wird sie voraussichtlich 2018 erreichen – weit vor dem vereinbarten Zieltermin im Januar 2021.
Streumunition in Form von Artilleriegranaten oder Bomben setzt viele kleine Sprengkörper über Flächen frei, die teils grösser als Fussballfelder sind. Ähnlich wie Antipersonenminen explodieren sie bei Berührung. Die Opfer werden meist schwer verstümmelt.