UNO verlangt besseren Schutz medizinischer Einrichtungen in Syrien

Mehrere Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen dringen auf einen besseren Schutz medizinischer Einrichtungen im Bürgerkriegsland Syrien. Viele Spitäler seien nicht mehr in Betrieb.

Chan und Lake verurteilen Kriegsverbrechen (Archiv) (Bild: sda)

Mehrere Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen dringen auf einen besseren Schutz medizinischer Einrichtungen im Bürgerkriegsland Syrien. Viele Spitäler seien nicht mehr in Betrieb.

«Zu Zeiten, in denen Spitäler überfüllt sind von Patienten, ist es entscheidend, dass diese Einrichtungen geschützt werden und das medizinische Personal dringende medizinische, chirurgische Versorgung und Geburtshilfe leisten kann», heisst es in einer Erklärung, die der Leiter des Kinderhilfswerks UNICEF, Anthony Lake, die Chefin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, und die Leiterin der humanitären Einsätze der UNO, Valerie Amos, am Freitag (Ortszeit) in New York veröffentlichten.

Im Zuge der Kämpfe in Syrien seien mehr als 60 Prozent aller staatlichen Spitäler beschädigt worden oder nicht mehr im Betrieb, bemängelten Lake, Chan und Amos. Auch viele Krankenwagen seien schwer beschädigt oder gestohlen worden. Die UNO-Vertreter verurteilten derartige Angriffe auf medizinische Einrichtungen «auf das Schärfste» und stuften sie als Kriegsverbrechen ein.

«Es ist im Interesse beider Lager in Syrien und der gesamten syrischen Bevölkerung, dass die Neutralität und das Funktionieren der medizinischen Infrastruktur erhalten bleibt», hiess es in der Erklärung. Trotz der schwierigen Umstände haben die UNO-Organisationen nach eigenen Angaben in den vergangenen Wochen gemeinsam mit ihren Partnern 3,3 Millionen Kinder in Syrien gegen Kinderlähmung und Masern geimpft.

Der Volksaufstand gegen den syrischen Staatschef Baschar al-Assad begann im März 2011. Nach der Niederschlagung friedlicher Proteste entwickelte sich ein Bürgerkrieg. Laut Menschenrechtsaktivisten sind bereits mehr als 120’000 Menschen in Syrien getötet worden. Millionen Menschen sind auf der Flucht.

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