Trotz vereinzelter Brüche hält die Waffenruhe im Bürgerkriegsland Syrien nach UNO-Angaben grundsätzlich seit nunmehr fast vier Wochen. «Dies hat für viele einen seltenen Moment Bedenkzeit geboten», sagte UNO-Nothilfekoordinator Stephen O’Brien.
«Wir müssen alles in unser Macht stehende tun, um (die Waffenruhe) zu festigen und zu verlängern», sagte O’Brien dem UNO-Sicherheitsrat in New York am Donnerstag.
Russland, die Türkei und der Iran wollen die seit 30. Dezember geltende Waffenruhe mit einem gemeinsamen Mechanismus überwachen. Darauf hatten die Staaten sich bei Gesprächen zwischen Vertretern der syrischen Konfliktparteien in der kasachischen Hauptstadt Astana geeinigt.
Diesen Schritt bezeichnete O’Brien als «willkommene Entwicklung». Am 8. Februar soll es in Genf unter dem Vorsitz der Vereinten Nationen erneut Friedensgespräche zu Syrien geben.
Inmitten des seit fast sechs Jahren andauernden Bürgerkriegs lebten mittlerweile vier von fünf Menschen in Armut, sagte der Vizedirektor des Welternährungsprogramms (WFP), Amir Abdulla, dem Sicherheitsrat.
Fast 80 Prozent aller Haushalte im Land kämpften mit Lebensmittelknappheit. O’Brien zufolge leben mehr als 640’000 Menschen in 13 belagerten Gebieten, die von humanitären Hilfslieferungen nur schwer oder überhaupt nicht erreicht werden.