Im ostafrikanischen Burundi droht nach UNO-Angaben ein Bürgerkrieg. «Das Land ist ein Pulverfass», sagte der Hochkommissar für Menschenrechte, Said Raad al-Hussein. Um Schlimmeres zu vermeiden, müsse die internationale Gemeinschaft entschieden handeln.
«Die Zeit für halbherzige Antworten ist vorbei», sagte Said an einer Sondersitzung des UNO-Menschenrechtsrates am Donnerstag in Genf. Seit April seien mindestens 400 Menschen getötet worden, 3500 Menschen seien verhaftet worden, 220’000 Menschen seien bereits in Nachbarländer geflohen.
Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon warnte vor einem Bürgerkrieg in Burundi. Der Konflikt im Land drohe «die gesamte Region zu erfassen», sagte Ban am Mittwoch vor Journalisten. Zugleich kündigte er an, noch in dieser Woche seinen Gesandten Jamal Benomar in die Region zu schicken, um mit Vertretern in der Hauptstadt Bujumbura zu verhandeln sowie mit Vertretern der Afrikanischen Union.
In Burundi hatte Staatschef Pierre Nkurunziza Mitte Mai angekündigt, für ein drittes Mandat anzutreten. Die Regierung geht seitdem mit Gewalt gegen Proteste der Opposition vor. Mehr als 300 Menschen wurden bereits getötet, Dutzende allein in den vergangenen Tagen.
Die USA hatten der UNO am Mittwoch mangelnden Einsatz zur Beilegung der Krise vorgeworfen. Die US-Botschafterin bei der UNO, Samantha Power, beklagte eine «unzureichende Notfallplanung» für das Land. Dies müsse sich rasch ändern.