Die UNO-Mission in der Demokratischen Republik Kongo hat vor einer humanitären Katastrophe in der Provinz Katanga gewarnt. Durch Kämpfe zwischen Rebellen und Armee seien seit Oktober in elf Dörfern mehr als 600 Häuser zerstört worden, erklärte die UNP-Mission MONUSCO am Mittwoch.
Gemäss den Angaben wurden rund 400’000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. UNO-Missionschef Martin Kobler sagte, er fühle sich beim Gedanken an Katanga schuldig, weil die Vereinten Nationen die Provinz zuletzt vernachlässigt hätten.
Die UNO-Blauhelmtruppe hatte sich im vergangenen Jahr auf die Bekämpfung der Aufständischen in der nordöstlichen Provinz Nord Kivu konzentriert, wo die Rebellengruppe M23 zwischenzeitlich die Hauptstadt Goma unter Kontrolle gebracht hatte.
Zwar gelang es einer neuen UNO-Einsatztruppe zusammen mit kongolesischen Streitkräften, die M23 zu besiegen. Doch dabei entstand ein Machtvakuum in Katanga, das sich die dort aktiven Rebellengruppen zunutze machten.
Die Provinz Katanga, die in etwa die gleiche Fläche wie Spanien hat, hat riesige Kobalt- und Kupfervorkommen, doch wird sie seit der Loslösung des Landes von der Kolonialmacht Belgien im Jahr 1960 von einem bewaffneten Aufstand beherrscht. Die Rebellengruppe Mai Mai Bakata Katanga kämpft mit Gewalt für die Unabhängigkeit der Provinz.
Im März und November 2013 startete sie Angriffe auf die Provinzhauptstadt Lubumbashi. Bei diesen wurden Dutzende Menschen getötet.