UNO warnt vor Hungerkatastrophe im Südsudan – Aufruf zu Spenden

UNO-Organisationen warnen davor, dass der Südsudan auf eine Hungerkatastrophe zusteuert. Mit einem Spendenaufruf wollen sie Nahrungsmittel für mindestens 2,7 Millionen von Unterernährung bedrohte Menschen sammeln.

Kinder gehen über eine trockene Ebene im Süden Sudans (Symbolbild) (Bild: sda)

UNO-Organisationen warnen davor, dass der Südsudan auf eine Hungerkatastrophe zusteuert. Mit einem Spendenaufruf wollen sie Nahrungsmittel für mindestens 2,7 Millionen von Unterernährung bedrohte Menschen sammeln.

Gemäss dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) und der Welternährungsorganisation (FAO) war 2011 die Lebensmittelsicherheit von rund 3,3 Millionen Menschen im Südsudan bedroht. Es wird erwartet, dass die Zahl in diesem Jahr auf etwa 4,7 Millionen steigt.

Zudem befürchten die UNO-Organisationen, dass die Zahl der stark gefährdeten Menschen von 900’000 im letzten Jahr auf über eine Million steigen könnte.

Für 2012 werden 150’000 Tonnen Lebensmittel benötigt, heisst es in einem am Mittwoch in Genf publizierten Bericht. Die Daten beruhen auf einer Untersuchung von WFP und FAO, die diese auf Anfrage des südsudanesischen Ministerium für Landwirtschaft und Wälder eingeleitet hatten.

Schlechte Ernten verteuern die Lebensmittel

Schlechte Ernten, gesteigerte Nachfrage, eine rasche Verteuerung der Lebensmittel, Vertreibungen sowie die Zuwanderung aus dem Sudan werden als Hauptgründe für die Lebensmittelknappheit genannt. Der Bericht warnt zudem vor einer Verdopplung der Anzahl stark gefährdeter Menschen, sollte der Konflikt im Grenzgebiet zum Norden anhalten.

Der Südsudan hatte gemäss eines Friedensabkommens und des daraus resultierenden Referendums im vergangenen Jahr seine Unabhängigkeit vom Norden erklärt. Die Regierung des jungen Landes kämpft seither darum, die Kämpfe zwischen rivalisierenden Stämmen unter Kontrolle zu bringen.

Ende Januar hatte der Südsudan im Streit mit dem Norden die eigene Ölproduktion gestoppt. Westliche Staaten befürchten, dass sich dadurch die Instabilität in dem Land noch verschärft.

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