Das Welternährungsprogramm (WFP) will seine Nothilfeeinsatz im Krisenland Südsudan massiv ausweiten: Bis zu 400’000 Menschen benötigten in den nächsten drei Monaten dringend Ernährungshilfe, teilte die UNO-Organisation am Montag mit.
«Seit Beginn des Konfliktes konnten wir bislang mindestens 100’000 Menschen unterstützen», sagte die zuständige Regionaldirektorin für Ost- und Zentralafrika, Valerie Guarnieri, nach einem Besuch in der Hauptstadt Juba. «Aber die Zahl der Menschen, die Hilfe brauchen, wächst rasant.» Für den neuen Einsatz würden rund 57,8 Millionen Dollar benötigt.
Im Südsudan toben seit Mitte Dezember schwere Kämpfe zwischen Anhängern von Präsident Salva Kiir und Rebellen, die Ex-Vize-Präsident Riek Machar nahestehen.
Die Gewalt hat auch ethnische Hintergründe. Rund 200’000 Menschen sind auf der Flucht. Das WFP unterstütze neben den Binnenvertriebenen zudem Zehntausende Flüchtlinge, die in den Nachbarländern Uganda, Äthiopien und Kenia Zuflucht gesucht hätten, hiess es weiter.
Derweil kommen die Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba weiter nur schleppend voran.
Der Chefvermittler der ostafrikanischen Regionalorganisation IGAD sei am Morgen erneut nach Juba gereist, um mit Kiir über Lösungen zu diskutieren, hiess es aus Kreisen der Rebellendelegation. Es wurde erwartet, dass die direkten Gespräche in einem äthiopischen Luxushotel am Dienstag weitergehen.