Er hat den Jazz in Komik übersetzt und sich mit «Katzeklo» in viele Herzen gealbert. Deutschlands Musikclown Helge Schneider wird heute 60 Jahre alt. Gut, dass er sich schon bald aus dem einstweiligen Ruhestand verabschieden will.
Das Publikum liebt ihn dann besonders, wenn er seine oft improvisierten Geschichten vom Absurden ins wahnsinnig Alberne kippen lässt und die eigene Komik komisch findet. Da hilft nur, über sich selbst zu lachen. Oder Musik.
Beides hat er seit vielen Jahrzehnten im Geschäft zu einer unnachahmlich verrückten Kunstform kombiniert. Heute wird Helge Schneider 60 – und ist schon Ex-Rentner: Nachdem er sich vor nicht ganz einem Jahr mit einem vorerst letzten Konzert in den Ruhestand verabschiedete, hat er gerade seine neue Tour angekündigt.
«Dann sieht man andere Leute, wie sie zur Arbeit gehen und dann sitzt man da zu Hause – das geht nicht», sagt er kurz vor seinem Geburtstag im Gespräch. Sie haben ihm wohl einfach gefehlt, sein Publikum, die Bühne und sein Beruf, den er selbst ganz nüchtern beschreibt: «Musiker und Komiker. Musikclown vielleicht.»
Daneben hat er Bücher geschrieben, trashige Parodie-Filme gedreht, in denen er in die Rolle skurriler Typen wie «00-Schneider» oder «Dr. Hasenbein» schlüpfte. Quatschmacher zu sein, empfinde er als Kompliment, sagte er einmal der «Zeit». 2016 ist Helge Schneider auf Tour in Deutschland und der Schweiz. «Lass k(n)acken Oppa» heisst das Programm.