Getrieben von schlechten Umfragewerten und grossen Problemen seiner Kampagne baut Donald Trump sein Wahlkampfteam um. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner engagierte Stephen Bannon, den bisherigen Chef der radikalkonservativen «Breitbart News».
Diese Website wird von allen geschätzt, denen Fox News zu liberal und zu weich ist. Trumps neuer Geschäftsführer der Wahlkampagne hat sich in Washington mit regelrechten Kreuzzügen gegen die Clintons, aber auch gegen die Bushs und das Establishment der Republikaner einen Namen gemacht. Das «Bloomberg Magazine» beschrieb ihn 2015 als einen der gefährlichsten politischen Strategen der USA.
Trump war zuletzt angeblich verärgert von Versuchen seiner Berater, ihn auf einen moderateren und präsidentielleren Kurs bringen zu wollen. Noch in der Nacht zum Dienstag sagte er, man müsse authentisch sein, und er würde nicht einschwenken.
Bannon hatte Trump wiederholt in seinem aggressiven und oft nationalistischen Kurs bestärkt. Die «Washington Post» zitierte Mitarbeiter Trumps: «Nun schnallt euch lieber an.»
Mannafort bleibt
Bannon hat seine Arbeit bereits aufgenommen. Sein Engagement bedeutet eine Degradierung für Paul Mannafort, Trumps auch wegen früherer Verbindungen nach Moskau und in die Ukraine umstrittenen Wahlkampfleiter. Er bleibt aber in dieser Position an Bord.
Neben Bannon stellte Trump Kellyanne Conway ein, eine Spezialistin für Umfragen und Daten. Die Trump-Kampagne hat das sehr wichtige Feld der Wählerdaten und -erhebungen bisher fast ganz ignoriert.
«Ich will gewinnen», sagte Trump am späten Dienstagabend (Ortszeit) dem «Wall Street Journal». Daher arbeite er mit «phantastischen Leuten zusammen, die wissen wie man gewinnt und die es lieben, zu gewinnen».
Trumps Wahlkampf war in den vergangenen Wochen nach diversen Fehlleistungen und umstrittenen Äusserungen des Republikaners ins Straucheln geraten. Am Dienstag schlug er bei einem Auftritt dann ungewohnt milde Töne an, warb um die Stimmen afroamerikanischer Wähler und gab eine Erklärung gegen «Intoleranz, Hass und Unterdrückung» ab.
Trump tritt im November gegen die demokratische Kandidatin Hillary Clinton an. In den Umfragen liegt er derzeit mit 37 Prozent sechs Punkte hinter Clinton, die auf 43 Prozent kommt.