«David gegen Goliath» heisst es in der 2. Cuprunde auf diversen Schweizer Fussballplätzen. Seuzach (gegen GC) oder Le Mont (gegen St. Gallen) versuchen am Samstag, dem Favoriten ein Bein zu stellen.
Der Winterthurer Erstligist Seuzach, der auf dem Sportplatz Rolli die Grasshoppers empfängt, freut sich auf ein Dorffest. Von der sportlichen Stärke des Underdogs konnte sich GC-Trainer Pierluigi Tami am vergangenen Sonntag selbst ein Bild machen, als die U21 der Zürcher in der Meisterschaft der 1. Liga den Winterthurern 1:3 unterlag. «Sie haben viele gut ausgebildete Fussballer», so der Tessiner. Unterschätzen werden die Zürcher den Gegner nicht. In der 1. Runde hatten sich die Grasshoppers gegen einen Unterklassigen schwer getan, als sie sich gegen Old Boys Basel erst in der Verlängerung durchsetzten.
Wie Seuzach hoffen auch Ticino Le Locle aus der 2. Liga interregional sowie der Zweitligist Gunzwil auf die Sensation. Ticino Le Locle trifft auf den FC Luzern, Gunzwil empfängt mit Lugano den Cup-Finalisten der letzten Saison. Wie man einen Oberklassigen schlagen kann, bewies in der 1. Runde Kriens, das sich gegen den FC Thun aus der Super League 2:1 durchsetzte. Nun treffen die Luzerner aus der Promotion League auswärts auf den Erstligisten Azzurri Lausanne.
Zinnbauer im Zugzwang
Sportlich am meisten Brisanz am Samstag verspricht das Duell zwischen Le Mont und St. Gallen. Zwar belegt Le Mont in der Challenge League nur Platz 8, dass die Waadtländer vor drei Jahren die Young Boys gleich mit 4:1 eliminiert haben, ist in der Ostschweiz aber nicht vergessen gegangen. Als «Riesentöter» bezeichnete FCSG-Trainer Joe Zinnbauer Le Mont, das seine Heimspiele in Baulmes austrägt.
Hinzu kommt, dass es sportlich in St. Gallen nicht nach Wunsch läuft. Beim 0:2 vor Wochenfrist gegen Lugano kassierten die Ostschweizer einen herben Rückschlag. «Es war ein indiskutables, kollektives Versagen – auch vom Trainer», sagte Zinnbauer, der seit exakt einem Jahr im Amt ist, in 38 Pflichtspielen aber nur zwölf Siege feiern konnte. Der Cup-Wettbewerb sei eine Riesenchance, so der Deutsche. «Aber man muss sich das Glück erarbeiten.»