Der unterlegene ägyptische Präsidentschaftskandidat Hamdien Sabahi ficht die Wahl an. Der Wahlkampfstab des linksgerichteten Bewerbers teilte am Freitag mit, eine rechtliche Beschwerde bei der Wahlkommission eingereicht zu haben.
Nach Sabahis Ansicht kam es zu mehreren Verstössen. Anhänger des Wahlsiegers Abdel Fattah al-Sisi hätten selbst noch in den Stimmlokalen für den Ex-Armeechef geworben. Das Sabahi-Lager forderte ausserdem, sämtliche Stimmen für ungültig zu erklären, die am dritten Wahltag abgegeben wurden.
Nach einer sich abzeichnenden niedrigen Wahlbeteiligung war die Abstimmung kurzfristig von zwei auf drei Tage verlängert worden. Unabhängige Wahlbeobachtern zufolge war dies zulässig, auch wenn dadurch die Integrität des Wahlprozesses infrage geraten sei.
Ein offizielles Ergebnis der Wahl liegt noch nicht vor. Vertreter der Justizbehörden hatten jedoch erklärt, Sisi habe mehr als 93 Prozent der Stimmen erhalten. Sabahi kam demnach nur auf drei Prozent. Am Donnerstag räumte er daraufhin seine Niederlage zwar ein, kritisierte aber zugleich, dass die Wahlbeteiligung zu hoch beziffert worden sei.
An Sisis Sieg hatte bereits im Vorfeld der Abstimmung kein Zweifel bestanden. Daher rückte die Wahlbeteiligung in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, denn sie gilt als wichtiger Hinweis darauf, wie beliebt Sisi tatsächlich im Volk ist.