Die Unternehmen in der Schweiz haben ihre Situation im April allgemein als gut empfunden. Im verarbeitenden Gewerbe, in der Finanzbranche und im Tourismus hat sich die Stimmung laut der ETH-Konjunkturforschungsstelle KOF allerdings etwas eingetrübt.
Positiv beurteilen der Bau, der Detail- und Grosshandel sowie die übrigen Dienstleistungsfirmen ihre Lage, wie die KOF-Konjunkturumfragen vom April unter rund 6000 Firmen verdeutlichen. Generell sei die Lage besser als in den Vorjahren, sagte KOF-Ökonom Klaus Abberger am Montag in Zürich.
Im verarbeitenden Gewerbe hat sich die Geschäftslage eingetrübt, und bei den Erwartungen sind die Unternehmen pessimistischer geworden. Die Auslastung der Kapazitäten ist allerdings unverändert.
Banken rechnen mit Stellenabbau
Gedämpft sind auch auch die Erwartungen bei den Banken, die insgesamt mit Stellenabbau rechnen. Die Tendenz zu Jobstreichungen habe sogar zugenommen. Die Finanzhäuser berichteten weiterhin von einem zweigeteilten Geschäft, wie Abberger sagte: Im Inland läuft es demnach mit Firmen und Privatkunden gut, das Auslandsgeschäft harzt hingegen.
Der Fremdenverkehr hat schwierige Monate hinter sich: «Das Wintergeschäft war nicht ganz so toll, wie man sich dies erhofft hat», sagte KOF-Ökonom Abberger weiter. Der starke Druck auf die Mitarbeiterzahl sei aber weg: Die Unternehmen seien nicht mehr wie 2012 und 2013 der Ansicht, dass sie zu viele Mitarbeiter beschäftigten, sagte Abberger.
Volle Auftragsbücher auf dem Bau
Keine Frühjahrsmüdigkeit zeigt der Bau: Dort hat sich die Geschäftslage verbessert und die Auftragsbücher haben sich gefüllt. Ausserdem wurde die Bauwirtschaft kaum von Witterungsproblemen belastet. Auch der Detailhandel erwartet steigende Umsätze, nachdem sich die Geschäfts- und Ertragslage verbessert haben.
Die übrigen Dienstleistungen berichteten in der Umfrage von einer stabilen Geschäftslage. Ihre Erwartungen sind weiterhin optimistisch, wenn auch nicht mehr ganz so gut wie vor drei Monaten. Dennoch wirkt die sich steigende Nachfrage aus, so dass viele Unternehmen die Zahl der Mitarbeiter als zu klein beurteilen.