Unternehmen wollen 2016 soviel Geld für Forschung und Entwicklung ausgeben wie noch nie. Das Budget der 1000 in der Forschung besonders aktiven Firmen erreicht mit 680 Milliarden Dollar einen neuen Höchststand. Vermehrt investiert wird vor allem in Software.
Der Anstieg der Budgets für Forschung und Entwicklung (F&E) gegenüber dem letzten Jahr ist jedoch gering. Er beträgt lediglich 0,04 Prozent, wie die am Dienstag publizierte «2016 Global Innovation 1000»-Studie des Beratungsunternehmens PwC zeigt.
Von Schweizer Unternehmen stammen 9,6 Milliarden Dollar, was 4,4 Prozent der globalen Budgets ausmacht. Der Anteil ist gegenüber dem Vorjahr gesunken, was aber lediglich auf die Aufwertung des Dollars zurückzuführen ist. In der Landeswährung stiegen die F&E-Budgets der ausgewählten Schweizer Unternehmen um 2,2 Prozent auf 28,5 Milliarden Franken.
59 Prozent für Software
Der Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt der 1000 untersuchten Unternehmen hat sich dabei weg von physischen hin zum digitalen Produkten verschoben. Während vor sechs Jahren noch 46 Prozent in die Entwicklung von materiellen Erzeugnissen investiert wurde, sank dieser Anteil bis 2015 auf 41 Prozent.
Das Budget für die Entwicklung von Software und digitale Dienstleistungen dagegen ist im Gegenzug auf 59 Prozent angewachsen. Gemäss Prognose von PwC sollen die digitale Forschung bis 2020 sogar 63 Prozent der gesamten F&E-Budgets beanspruchen.
Diese Verschiebung haben die Unternehmen laut PwC mit gutem Grund vorgenommen: Diejenigen Firmen, die im Branchenvergleich schneller als der Durchschnitt gewachsen seien, hätten 2015 im Schnitt 25 Prozent mehr Geld für Software-Entwicklung ausgegeben als die Unternehmen, deren Umsatz sich unterdurchschnittlich entwickelt habe, heisst es in der Studie.
Roche ist auf Rang 7 abgerutscht
Gleichzeitig sind Unternehmen, die in der Öffentlichkeit als besonders innovativ gelten, nicht unbedingt diejenigen, die auch tatsächlich am meisten in F&E investieren. So führt wie im Vorjahr der Automobilkonzern VW die Liste mit Ausgaben von 13,2 Milliarden Dollar an. Samsung folgt auf Platz zwei, gefolgt von Amazon.
Apple dagegen, das als innovativstes Unternehmen gilt, landet mit Ausgaben von 8,1 Milliarden Dollar lediglich auf Platz 18. Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, kommt mit 12,3 Milliarden Dollar immerhin auf Platz vier.
In den Top Ten sind auch zwei Schweizer Unternehmen vertreten. Roche mit einem F&E-Budget von 10 Milliarden Dollar und Novartis mit 9,5 Milliarden Dollar belegen die Plätze sieben und acht. Novartis ist dabei um einen Rang vorgerückt, Roche dagegen hat zwei Plätze verloren.