Unterschiedliche Auswirkungen des Atomendlagers auf Region Bözberg

Ein Endlager für Atomabfälle in der aargauischen Region Jura Ost (Bözberg) würde pro Jahr eine Wertschöpfung von 5,3 Millionen bis 20,3 Millionen Franken generieren. Hinzu kämen gemäss einer Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) 43 bis zu 120 Arbeitsplätze.

Ein Endlager für Atomabfälle in der aargauischen Region Jura Ost (Bözberg) würde pro Jahr eine Wertschöpfung von 5,3 Millionen bis 20,3 Millionen Franken generieren. Hinzu kämen gemäss einer Studie im Auftrag des Bundesamtes für Energie (BFE) 43 bis zu 120 Arbeitsplätze.

Die grössten Effekte auf die Wirtschaft hätte ein kombiniertes Tiefenlager für hochaktive Abfälle sowie für schwach- und mittelaktive Abfälle.

Das geht aus einer Studie im Auftrag des BFE hervor, welche die Auswirkungen eines Atomendlagers auf die Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie einer potenziellen Standortregion unter die Lupe nahm.

Der vom BFE am Montag veröffentlichte Zwischenbericht umfasst einen Zeitraum von 94 Jahren, vom Bau bis zum Verschluss des Tiefenlagers.

Die Region Jura Ost kommt als Standort für alle drei Lagertypen in Frage. Das bedeutet, dass in der Region Bözberg ein Tiefenlager für hochaktive Abfälle, ein Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle oder ein kombiniertes Lager gebaut werden könnte.

Auswirkungen auf den Tourismus

Das Endlager hat gemäss Studie negative Auswirkungen auf den Tourismus und die Landwirtschaft der Region. Der Rückgang der touristischen Wertschöpfung wird auf rund 1,1 Millionen Franken pro Jahr geschätzt – und dies „unter Berücksichtigung der positiven Wirkung des Besuchertourismus‘ des Lagers“, wie es heisst.

Zur Einschätzung eines Wertschöpfungsrückgangs im Tourismus sei die Sensibilität der Gäste gegenüber einem Tiefenlager eingeschätzt worden. Die Region verfügt über ein dichtes Wanderwegnetz und über eine nationale Veloroute. Im Zentrum der Region liegt der Naturpark „Jurapark Aargau“.

Hinzu kommen die Bäderzentren Bad Schinznach und Bad Säckingen (D). Rund 1400 Vollzeitstellen sind gemäss Studie vom Tourismus abhängig, was 2,6 Prozent der regionalen Beschäftigung entspricht. Für die Landwirtschaft rechnet die Studie mit einem Rückgang von 400’000 Franken pro Jahr.

Abgeltung bringt Geld in die Kasse

Der Betrieb eines Atomendlagers erwirtschaftet keinen Gewinn. In der Standortregion fallen daher nur die Einkommenssteuern der direkt oder indirekt Beschäftigten sowie allfällige Unternehmenssteuern von Firmen an, die Aufträge des Tiefenlagers ausführen.

Die steuerlichen Wirkungen eines Lagers betragen im Durchschnitt über die gesamte Projektdauer rund 135’000 bis 448’000 Franken pro Jahr. Hinzu kommen gemäss Studie je nach Art des Tiefenlagers 3,2 Millionen bis 8,5 Millionen Franken pro Jahr, die der Standortregion als Abgeltung bezahlt werden. Die Abgeltungen übertreffen die Steuerwirkungen um ein Vielfaches, wie es heisst.

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