Das Schweinevirus PRRS ist in der Schweiz angekommen: Bei einigen der Sauen, die vorsorglich geschlachtet wurden, ist das Virus nachgewiesen worden. Für den Menschen gilt das Virus als nicht bedenklich, das Fleisch erkrankter Tiere kann gegessen werden.
Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Schweinezuchtbetriebe das Virus über Ebersperma in die PRRS-freie Schweiz gebracht haben. 72 besamte Sauen wurden deshalb geschlachtet, die betroffenen 27 Betriebe wurden gesperrt.
Nun liegen die Ergebnisse der Blutproben der geschlachteten Tiere vor, wie das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET) am Freitag mitteilte. Bisher wurde das Virus bei sechs getesteten Sauen aus zwei Betrieben nachgewiesen. Bei Proben von zwei Tieren steht das Resultat noch aus, wie BVET-Sprecherin Regula Kennel auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte.
Die zwei betroffenen Betriebe wurden gemäss Tierseuchenverordnung als Seuchenbetriebe eingestuft. Folglich muss der ganze Bestand untersucht werden. Zudem werden sämtliche Betriebe, die von den Seuchenbetrieben Sauen oder Ferkel bezogen haben, ausfindig gemacht und ebenfalls gesperrt.
Die beiden Betriebe stehen in Appenzell – je einer in Inner- und einer in Ausserrhoden. Das Veterinäramt Ausserrhoden bestätigte diese Angaben gegenüber der sda.
Virus in der Ostschweiz
In den nächsten Tagen werden die Muttersauen in den bereits gesperrten 27 Betrieben untersucht. Laut BVET muss in verschiedenen Kantonen der Ostschweiz rund 4000 Sauen Blut entnommen werden.
Mit der grossangelegten Untersuchung wolle der Veterinärdienst Schweiz gemeinsam mit der Branche die infizierten Betriebe finden, schreibt das BVET. Ziel sei es, die Seuche mit grösstmöglicher Sicherheit wieder aus den Schweizer Ställen zu verbannen.
Fleisch unbedenklich
PRRS (Porcines reproduktives und respiratorisches Syndrom) ist eine Virusinfektion. Sie kann Fehlgeburten, Fruchtbarkeitsstörungen und Atemwegserkrankungen verursachen. Sie gilt als eine der bedeutendsten Schweinekrankheiten weltweit und ist gemäss Tierseuchenverordnung als auszurottende und damit meldepflichtige Seuche eingestuft.
Die Schweiz gilt nach wie vor als PRRS-frei, wie es beim BVET hiess. Dies deshalb, weil das Virus über den Sperma-Import ins Land gelangte und es bisher nur bei Sauen nachgewiesen wurde, die damit besamt wurden. Sollte das Virus jedoch in einem Betrieb auftreten, der nicht von diesem Samen importiert hat, würde die Schweiz diesen Status verlieren.
Für Menschen ist das Virus gemäss Bundesamt nicht gefährlich. Das Fleisch könne bedenkenlos gegessen werden.