Der frühere brasilianische Präsident Juscelino Kubitschek ist 1976 laut einer Untersuchungskommission ermordet worden. Es gebe aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse «keinen Zweifel», dass Kubitschek am 22. August 1976 «Opfer einer Verschwörung» geworden sei.
Das sagte der Vorsitzende der Kommission, Gilberto Natalini, am Dienstag vor Journalisten in São Paulo.
Kubitschek war von 1956 bis 1961 Präsident Brasiliens. Er zählte zu den Gegnern der späteren Militärdiktatur (1964-85). Ab 1966 bemühte sich Kubitschek darum, den Widerstand gegen die Militärdiktatur zu organisieren. Sein Tod 1976 war damals als Folge eines Autounfalls in der Nähe von Rio de Janeiro dargestellt worden.
In Brasilien wurde inzwischen in insgesamt 400 Fällen anerkannt, dass das Militär Menschen ermordete oder verschwinden liess. Allerdings wurde aufgrund der bestehenden Amnestie-Regelungen niemand wegen dieser Fälle zu einer Haftstrafe verurteilt.