Untersuchung zum Unfall auf dem Bielersee steht vor dem Ende

Rund zwei Jahre nach dem tödlichen Bootsunfall auf dem Bielersee, bei dem eine junge Frau von einem Motorboot erfasst wurde, steht die Strafuntersuchung vor dem Abschluss. Derzeit geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es zu einer Anklage kommt.

Ein Boot auf dem Bielersee (Symbolbild) (Bild: sda)

Rund zwei Jahre nach dem tödlichen Bootsunfall auf dem Bielersee, bei dem eine junge Frau von einem Motorboot erfasst wurde, steht die Strafuntersuchung vor dem Abschluss. Derzeit geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass es zu einer Anklage kommt.

Auch das letzte der in Auftrag gegebenen externen Gutachten sei jetzt erstellt, teilte die Staatsanwaltschaft Berner Jura-Seeland am Donnerstag mit. Ende Juli werde nun der der Tat verdächtigte Bootsführer ein letztes Mal vernommen. Dann erhalte dieser eine Frist, um allfällige letzte Beweisanträge zu stellen.

Obwohl die Staatsanwaltschaft derzeit von einer Anklage ausgehe, entscheide die zuständige Staatsanwältin erst am Ende des Verfahrens, ob sie den heute 75-jährigen Verdächtigten effektiv anklage. Das sagte der Sprecher der genannten Staatsanwaltschaft, Pascal Flotron, auf Anfrage.

Anklage nicht vor Ende September

Verzögert wurde das Verfahren, weil die Gutachten laut der Mitteilung teilweise „extrem komplexe“ Fragen zu beantworten hatten. Deshalb verzögerte sich der Abschluss von einem der Gutachten immer wieder. Die Anklage werde nicht vor Ende September erfolgen, heisst es in der Mitteilung.

Am 11. Juli 2010 überfuhr ein Boot im Bielersee eine 24-jährige Frau. Deren Beine wurden von der Motorschraube der Jacht zerfetzt. Ihr Begleiter blieb unverletzt. Sie waren auf einem kleinen Gummiboot von der St. Petersinsel unterwegs in Richtung Lüscherz gewesen und sprangen ins Wasser, als sich das Boot näherte und nicht auswich.

Während die Frau verblutete, fuhr der Motorbootfahrer weiter, ohne sich um das Opfer zu kümmern. Der mutmassliche Täter betonte stets, er habe bei der Bootsfahrt nichts Aussergewöhnliches bemerkt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Nach dem Unfall fahndete die Polizei tagelang nach dem flüchtigen Bootsführer. Aus der Bevölkerung gingen Hunderte von Hinweisen ein. Ende Juli 2010 teilten die Behörden mit, ein 74-jähriger Rentner aus der Region stehe unter dringendem Tatverdacht.

Das Boot des Mannes wurde beschlagnahmt. Die Suche nach Spuren des Opfers am Boot gestaltete sich aber schwierig.

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