Nach dem gescheiterten Militärputsch in der Türkei hat die Justiz in der Nacht zum Samstag für 17 Journalisten Untersuchungshaft angeordnet. Ihnen werde Mitgliedschaft in einer «terroristischen Vereinigung» vorgeworfen, berichtete die Nachrichtenagentur Anadolu.
Demnach wurden insgesamt 21 Reporter am Freitag einem Richter vorgeführt, vier von ihnen wurden wieder freigelassen. Unter den Reportern, für die eine Untersuchungshaft angeordnet wurde, ist auch die bekannte Journalistin und frühere Abgeordnete Nazli Ilicak. Der frühere «Hürriyet»-Journalist Bülent Mumay kam hingegen wieder auf freien Fuss.
Seit dem gescheiterten Umsturzversuch Mitte Juli wurden bereits mehr als 130 türkische Medien geschlossen und dutzende Journalisten festgenommen. Ihnen werden Verbindungen zur Bewegung des Predigers Fethullah Gülen nachgesagt, den Ankara als Drahtzieher des Putschversuchs verdächtigt. Dieser weist das zurück.