Unwetter haben im vergangenen Jahr in der Schweiz Schäden im Umfang von rund 100 Millionen Franken angerichtet. 2016 war damit bereits das neunte relativ schadensarme Jahr in Folge.
Im langjährigen Mittel der Jahre 1972 bis 2015 liegt die Schadenssumme bei 310 Millionen Franken. 2007 war das letzte Jahr mit grossen Schäden durch Naturgefahren.
Damals wurden in der Unwetterschadens-Datenbank der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) Schäden im Betrag von 700 Millionen Franken registriert. Seither bewegen sich die jährlicher Schadenssummen zwischen 20 und 145 Millionen Franken.
69 Prozent der Gesamtschadenssumme im vergangenen Jahr waren die Folge von starken Gewittern, was deutlich unter dem langjährigen Mittel von 39 Prozent liegt. Lang andauernde Niederschläge machten nur rund 25 Prozent aller Schadenskosten aus. Der langjährige Durchschnitt beträgt 57 Prozent.
Als schadenbringende Prozesse wirkten vor allem Überschwemmungen und Murgänge (94 Prozent), gefolgt von Sturzprozessen (vier Prozent) und Hangrutschungen (zwei Prozent).
Wie bereits im Vorjahr verursachten die Unwetter besonders auf der Alpennordseite hohe finanzielle Schäden. Stark betroffen waren die Kantone Basel-Landschaft, Aargau und Schwyz. Darüber hinaus starben infolge von Murgängen zwei Menschen: In Linthal GL starb am 13. Mai ein Bauarbeiter im Gebiet Gfläder und in Muotathal SZ wurde am 24. Juni ein Mann in seinem Auto von Wasser- und Geröllmassen mitgerissen.
Die Eidgenössische Forschungsanstalt WSL sammelt seit 1972 systematisch Informationen über Unwetterschäden. Die mit Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erstellte Datenbank enthält Angaben zu Schäden durch Hochwasser, Murgänge und Rutschungen sowie seit 2002 auch zu Steinschlag, Fels- und Bergsturz.
Schäden als Folge von Lawinen; Schneedruck, Erdbeben, Blitzschlag, Hagel und Sturmwind werden in den Auswertungen nicht berücksichtigt.