Die Markthalle vibierte am Samstag von ungewöhnlichen Klängen. Grund war die musikalische Soloperformance «Urbaner Alpsegen», die spielerisch die Akustik der Halle ausloten will.
Samstag Abend, 18.00 Uhr in der Markthalle: Besucher, die am 5. April zum Ausklang des Samstags noch in der Markthalle waren, horchten auf, als ein lauter, voller Klang ertönte. Ein satter Ton, wie er von einem Digeridoo stammen könnte. Nur vom Musiker war nichts zu sehen.
Bis Balthasar Streiff aus einem der Seitengänge ins Zentrum der Halle schritt, in den Händen ein grosses Holzinstrument, dass entfernt an ein Saxofon erinnert: ein Alpofon. Der Name kommt nicht von ungefähr. Ein Alpofon ist ein Alphorn mit kleinen baulichen Änderungen und klingt auch so.
Ein «Alphorn-Revolutionär»
Der Klang ist so voll, dass die Luft in der Nähe des Instruments spürbar vibriert. «Da wackelt alles drumrum», quietschte ein Kind und ergänzte damit unfreiwillig die Soundperformance, während Streiff dem Klang nachspürte, durch die ganze Halle lief und den Hall ausnützte, der fast wie ein Echo klingt.
Streiff begnügt sich nicht mit traditionellen Klängen. Was das Naturtoninstrument hervorbringt, klang teilweise fast jazzig. «Improvisation auf dem Alphorn» könnte man die Performance auch nennen, die die Akustik der Markthalle auslotet. «Urbaner Alpsegen» nennt sie der Musiker und Initiant. Nach der 15-minütigen Performance erhob sich spontaner Applaus.
«So ein Alphorn kann doch rechten Wumms machen», sagte Balthasar Streiff vergnügt, nachdem er interessierte Fragen der Zuhörer nach seinem Instrument beantwortet hatte. Ihm gefällt die Akustik in der grossen Kuppel. 2,5 Kilogramm wiegt das Alpofon, dass Streiff neben einigen anderen Blasinstrumenten selbst entworfen hat. Ein Mundstück hat es nicht. Und, ja, es ist aus Holz.
Akustische Belebung der Markthalle
Durch das Klangprojekt wollen die Veranstalter die Markthalle akustisch beleben. Am kommenden Samstag Punkt 18.00 Uhr wird Balthasar Streiff wieder mit einem Blasinstrument in der Markhalle auftreten.Für weitere Soloperformances haben sich bereits mehrere Bläser, eine Percussionistin und eine Violinistin angemeldet.
«Den Sonntag begrüssen» nennt das die Basler Architektin Barbara Buser, die in der Markthalle schon vieles erfolgreich in die Wege geleitet hat. «Man muss sich den Raum auch nehmen», ist sie überzeugt, auch akustisch. Ergänzt wird dieses Vorhaben durch den offenen Chor «Markthall», der zukünftig einmal im Monat sonntags in der Markthalle stattfinden wird.
jeden Samstag 18.00h – 18.20h
Markthalle Basel
Markthall offenes Singen unter Anleitung
ab 06.April 2014
jeden ersten Sonntag im Monat 19:00 h – 20:00 h
Markthalle Basel