Der Selbstmordattentäter, der sich im bulgarischen Burgas in einer israelischen Reisegruppe in die Luft gesprengt hat, stammt aus dem Ausland. Der Mann ist offfenbar mindestens eine Woche vor dem Anschlag nach Bulgarien eingereist.
Dies sagte Innenminister Tswetan Tswetanow am Freitag in Sofia. Zur Nationalität des Mannes machte er keine weiteren Angaben. Er sei aber definitiv kein Bulgare gewesen. Vor dem Attentat habe er mindestens vier Tage im Schwarzmeer-Ort Burgas verbracht.
Berichte bulgarischer Medien, wonach es sich bei dem Attentäter um einen 33-jährigen ehemaligen Guantánamo-Häftling mit schwedischem Pass gehandelt haben soll, hatte Tswetanow bereits am Donnerstagabend dementiert, ebenso die Behörden in Stockholm.
Opfer nach Israel überführt
Die fünf israelischen Opfer des Selbstmordanschlags wurden in der Nacht auf Freitag nach Israel gebracht. Die Familien der Getöteten nahmen die Särge bei einer Zeremonie am Ben Gurion Flughafen nahe Tel-Aviv in Empfang. Die Toten sollen im Verlauf des Tages beerdigt werden.
Während Soldaten die in israelische Flaggen gehüllten Särge von der Maschine trugen, las ein Geistlicher Psalmen vor. Einige Angehörige beugten sich später weinend über die Särge. Eine junge Frau brach zusammen.
„Es gibt keinen Trost für das Leid, das Euch zugestossen ist“, sagte Tourismusminister Stas Miseschnikow. „Möge dies Euer letztes Unglück sein“, sagte er zu den Trauernden. Zuvor hatten zwei weitere Maschinen 36 israelische Verletzte nach Hause gebracht.
Bei dem Anschlag auf eine israelische Reisegruppe am Flughafen von Burgas waren fünf Israelis, ein bulgarischer Busfahrer sowie der mutmassliche Selbstmordattentäter getötet worden. Unter den israelischen Todesopfern ist Medienberichten zufolge eine schwangere Frau.
Ein anderes Opfer sei nach Bulgarien gereist, um dort gemeinsam mit seiner Frau die Geburt der vier Monate alten Tochter zu feiern. Die Mutter sei bei dem Anschlag schwer verletzt worden, hiess es.