Die Urner Regierung verlängert die Abschussbewilligung für den Wolf, der im Juni auf verschiedenen Alpen in der Gemeinde Isenthal mehr als 30 Schafe gerissen hatte, nicht. Sie geht davon aus, dass der Wolf das Gebiet bereits Ende Juni verlassen hatte.
Das Tier wurde seither weder gesichtet noch wurden Spuren oder Risse von Wild- oder Nutztieren entdeckt. Zudem fand die Wildhut, die in diesem Gebiet sehr präsent war, keine Anzeichen, teilte die Urner Sicherheitsdirektion am Montag mit. Sie geht davon aus, dass der Wolf das Gebiet Ende Juni verlassen hat und weitergezogen ist.
Die Abschussverfügung wurde am 26. Juni 2015 im Amtsblatt publiziert. Diese wurde gemäss Wolfskonzept Schweiz auf 60 Tage befristet und läuft nun aus. Die First kann nur maximal 30 Tage verlängert werden, wenn während der 60 Tage der Abschussbewilligung weitere Wolfrisse verzeichnet werden.
Da es seit Ende Juni 2015 aber keine Anhaltspunkte mehr dafür gibt, dass sich der Wolf noch im Gebiet befindet, wurde die Abschussbewilligung nicht verlängert. Das vermutete Streifgebiet des Wolfs umfasste die Orte Seelisberg, Bauen, Isenthal, Seedorf, Attinghausen und Erstfeld West bis zur Reuss.
Wie im Wolfskonzept Schweiz vorgesehen, werde nun versucht, einen technisch möglichen, praktikablen und finanzierbaren Herdenschutz im Gebiet aufzubauen, um Schäden von Wölfen in Zukunft möglichst zu vermeiden, heisst es in der Mitteilung.
In Uri darf ein Wolf abgeschossen werden, wenn er innerhalb eines Monats mehr als 25 Nutztiere reisst. Die Schadenschwelle sei in diesem Fall deutlich überschritten worden, schreibt die Sicherheitsdirektion. Der Wolf hatte im Juni in der Gemeinde Isenthal mehr als 30 Schafe gerissen. Auch in Emmetten (NW) wurden in dieser Zeit 10 Schafe durch einen Wolf getötet.