Manuel Fraga Iribarne, der grosse alte Mann der spanischen Konservativen, ist tot. Der Politiker starb nach Angaben seiner Familie in der Nacht zum Montag im Alter von 89 Jahren in Madrid an Herzversagen.
Der als unverblümt und konfrontationsfreudig geltende Begründer der konservativen Volkspartei (PP) stand rund 60 Jahre lang auf der politischen Bühne. Fraga war eine der wichtigsten Figuren beim Übergang Spaniens zur Demokratie nach dem Ende des Franco-Regimes und einer der Väter der spanischen Verfassung.
Fraga hatte massgeblichen Anteil daran, dass die politische Rechte nach dem Tod des Diktators in das demokratische System integriert wurde. Er gründete die Volksallianz (AP), aus der später die PP hervorging. Diese stellt heute die spanische Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy.
Minister unter Franco
Der Franco-Diktatur hatte Fraga in den 60er Jahren als Informations- und Tourismusminister gedient. Nach dem Tod Francos 1975 wurde er Innenminister und wirkte an der neuen demokratischen Verfassung mit.
Der konservative Parteiführer verlor anschliessend mehrere Wahlen gegen den Sozialisten Felipe González. 1989 zog Fraga sich in seine Heimatregion Galicien im Nordwesten Spaniens zurück. Dort gewann er mit der PP bei Regionalwahlen viermal die absolute Mehrheit und regierte fast 16 Jahre lang.
Fraga galt als Ziehvater von José Maria Aznar, der von 1996 bis 2004 spanischer Ministerpräsident war. Im September 2011 zog Fraga sich aus der Politik zurück.