Der US-Abgeordnete Dana Rohrabacher, der Korruptionsvorwürfe gegen den afghanischen Präsidenten Hamid Karsai erhebt, ist offenbar an der Einreise nach Afghanistan gehindert worden. Dies teilte seine Sprecherin am Montag in Washington mit.
Rohrabacher habe am Wochenende kurzfristig mit einer Kongressdelegation zu Gesprächen mit Oppositionellen nach Kabul reisen sollen, erklärte die Sprecherin. Als Karsai davon erfahren habe, habe er dem US-Aussenministerium mitgeteilt, die Delegation dürfe nicht einreisen, wenn Rohrabacher mit von der Partie sei.
Daraufhin habe US-Aussenministerin Hillary Clinton den Abgeordneten, der sich in Dubai befand, angerufen und gebeten, nicht nach Afghanistan zu reisen, sagte Rohrabachers Sprecherin. Der Abgeordnete sei dieser Bitte aus „Respekt“ nachgekommen.
Rohrabacher, Vorsitzender eines Unteraussschusses im Kongress, ist ein vehementer Kritiker der „korrupten Regierung Karsai und der gescheiterten US-Strategie“, eine Demokratie nach westlichem Muster in Afghanistan zu installieren, erklärte Rohrabachers Sprecherin.
Der Republikaner hatte im vergangenen Monat Ermittlungen gefordert, ob Karsai ausländische Hilfsgelder für sich und seine Familie missbraucht.