US-Agenten waschen Drogen-Millionen für mexikanische Kartelle

Verdeckte US-Rauschgiftfahnder haben einem Zeitungsbericht zufolge für mexikanische Drogenkartelle Millionen Dollar gewaschen oder über die Grenze geschmuggelt. Die Ermittler hätten damit herausfinden wollen, welche Wege die illegalen Profite nähmen.

Die US-Ermittler wollten mit dem Geld-Schmuggel erfahren, welche Wege die Drogengelder nehmen (Symbolbild) (Bild: sda)

Verdeckte US-Rauschgiftfahnder haben einem Zeitungsbericht zufolge für mexikanische Drogenkartelle Millionen Dollar gewaschen oder über die Grenze geschmuggelt. Die Ermittler hätten damit herausfinden wollen, welche Wege die illegalen Profite nähmen.

Die Agenten hätten meist für die US-Anti-Drogenbehörde DEA gearbeitet und das Geld auf eigene oder der Schmuggler Konten eingezahlt, berichtete die „New York Times“ am Sonntag unter Berufung auf Regierungsbeamte.

Die Transaktionen werfen der Zeitung zufolge „heikle Fragen“ über die Wirksamkeit des US-amerikanischen Anti-Drogen-Kampfes auf, wenn die Ermittler schon zu solchen Mitteln greifen müssten.

Überdies würden die Grenzen zwischen Überwachung und Unterstützung von Verbrechen verwischt: „Indem sie Drogengelder wäscht, erlaubt die Behörde den Kartellen oft, ihre Rauschgiftgeschäfte über Monate oder sogar Jahre fortzusetzen, bevor es zu Razzien oder Festnahmen kommt.“

Rund um den Erdball

Die Operationen werden dem Zeitungsbericht zufolge vom US-Justizministerium überwacht. Es sei dabei nicht unüblich, dass US-Agenten pro Woche zwei bis drei Ladungen Drogengelder in Empfang nähmen, sagte ein DEA-Beamter der „New York Times“.

Der Zeitung zufolge unterhalten die US-Behörden zu Ermittlungszwecken etwa 50 ähnliche Geldwäsche-Operationen rund um den Erdball. Mexiko habe sie erst vor wenigen Jahren zugelassen.

Staat hilft beim Waffenschmuggel

Die Praktiken der US-Ermittler im Kampf gegen die Drogenbosse jenseits der südlichen Landesgrenze stehen schon seit einiger Zeit im Kreuzfeuer der Kritik. So hatte die Behörde für Waffenkontrolle (ATF) Mittelsmänner seit 2009 tausende Pistolen und Gewehre über die Grenze nach Mexiko schmuggeln lassen.

Ziel der verdeckten Operation „Fast and Furious“ (schnell und wütend) war herauszufinden, auf welchen Wegen die Schiesseisen bei Drogenbanden landen.

Doch die ATF versagte bei der Überwachung und verlor bis zu 2000 Waffen aus den Augen. In den vergangenen fünf Jahren wurden in Mexiko 94’000 Waffen sichergestellt, 64’000 kamen nach offiziellen Angaben aus den USA.

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