Das US-Verteidigungsministerium hat den Tod des Anführers der radikalislamischen Al-Shabaab-Miliz bestätigt. Ahmed Abdi Godane bei einer US-Militäroperation am Montag in Somalia ums Leben gekommen, teilte das Pentagon in Washington mit.
«Godane vom Schlachtfeld zu entfernen ist ein bedeutender operativer Verlust für Al-Shabaab», erklärte Pentagon-Sprecher John Kirby in der Mitteilung. Dem erfolgreichen Militäreinsatz seien «Jahre mühevoller Arbeit unserer Geheimdienst-, Militär- und Justizmitarbeiter vorausgegangen».
Das US-Militär hatte laut Pentagon den Luftangriff ausgeführt, als sich Godane am Montag gegen 17.20 Uhr MESZ mit Shabaab-Kommandanten in der somalischen Region Unter-Shabelle treffen sollte . Dabei seien Kampfflugzeuge und unbemannte Drohnen im Einsatz gewesen, die mehrere «Hellfire»-Raketen abgefeuert und lasergesteuerte Bomben abgeworfen hätten.
Eine Beteiligung von Bodentruppen habe es nicht gegeben, hatte Pentagon-Sprecher Kirby am Dienstag erklärt. In den Tagen nach dem Angriff war das Schicksal Godanes zunächst unklar gewesen.
Kopfgeld ausgesetzt
Die USA hatten 2012 sieben Millionen Dollar Belohnung für Godanes Ergreifung ausgesetzt. Er hatte laut Terrorismusexperten 2008 die Führung von Al-Shabaab übernommen, nachdem sein Vorgänger bei einem US-Luftangriff getötet worden war.
Medienberichten zufolge war er ein starker Verfechter des Islamismus mit engen Verbindungen zu den Anführern des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Die USA führen Al-Shabaab seit Februar 2008 auf ihrer Terrorismusliste.
Jahrelanger Kampf
Die Miliz kämpft seit Jahren gegen die Zentralregierung in Mogadischu. Sie wirft den Politikern eine islamfeindliche Gesetzgebung vor.
Die Gruppe ist vor allem im Zentrum und Süden des ostafrikanischen Landes aktiv. Den Anschlägen der Extremisten sind bereits Tausende Menschen zum Opfer gefallen. Parlamentarier und Journalisten werden immer wieder auf offener Strasse ermordet.
Al-Shabaab ist auch im Nachbarland Kenia aktiv, wo vor allem aus der Küstenregion Anschläge gemeldet werden. Im September 2013 stürmten Mitglieder der Gruppe das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi und töteten 67 Menschen.
Später bekannte sie sich zu einem Anschlag mit mindestens 48 Toten nahe der kenianischen Urlaubsinsel Lamu. Auch andere tödliche Anschläge, etwa 2010 in Uganda, werden ihr zugeschrieben. Die Miliz will am Horn von Afrika einen Gottesstaat errichten.