US-Aussenminister Kerry vergleicht Kim Jong Un mit Saddam Hussein

Die USA interpretieren die Hinrichtung des Onkels von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un als «bedenkliches Zeichen der Instabilität» in einem Staat, der nach Atomwaffen strebt. «Daran erkennt man die skrupellose, abscheuliche Diktatur», sagte Aussenminister John Kerry.

Gewagter Vergleich: John Kerry zu Besuch in Vietnam, wo er sich zur Lage in Nordkorea äusserte. (Bild: sda)

Die USA interpretieren die Hinrichtung des Onkels von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un als «bedenkliches Zeichen der Instabilität» in einem Staat, der nach Atomwaffen strebt. «Daran erkennt man die skrupellose, abscheuliche Diktatur», sagte Aussenminister John Kerry.

US-Aussenminister John Kerry kommentierte am Sonntag die politischen Säuberungen in Nordkorea mit deutlichen Worten. Kerry verglich den neuen Herrscher Kim Jong Un mit dem irakischen Diktator Saddam Hussein und äusserte wachsende Sorge darüber, dass der kommunistische Staat unter Kims Ägide an die Atombombe gelangen könnte. Nordkoreas starker Mann sei «sprunghaft, unberechenbar, und immer noch besorgt über seine Stellung im Machtapparat», sagte der Aussenminister während eines Vietnam-Besuchs zum Sender ABC.

«Durch taktische Manöver versucht er sich aller möglichen Gegner oder Herausforderer zu entledigen – und das offensichtlich ohne jede Skrupel.»

Kims Onkel Jang Song Thaek war am Donnerstag nach einem kurzen Militärprozess wegen Landesverrats hingerichtet worden. Der frühere Vize-Vorsitzende des Nationalen Verteidigungsausschusses hatte eine wichtige Rolle dabei, den unerfahrenen Sohn des 2011 verstorbenen Machthabers Kim Jong Il als dessen Nachfolger aufzubauen.

Jangs Ehefrau behält dagegen offenbar ihren Einfluss im Staatsapparat und wurde laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA zum Mitglied des Komitees für Staatsbegräbnisse ernannt.

John Kerry im Interview mit dem TV-Sender ABC

Kerry wertete die jüngsten Vorkommnisse als neuerlichen Hinweis darauf, wie dringend die Atomverhandlungen mit Nordkorea fortgesetzt werden müssten. Die sogenannten Sechser-Gespräche zwischen Pjöngjang, den USA, China, Russland, Südkorea und Japan liegen seit 2008 faktisch auf Eis. Die Regierungen in Washington und Seoul machen eine Fortsetzung der Verhandlungen davon abhängig, dass sich Nordkorea vorher zum Stopp seines Atomprogramms bekennt.

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